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  • tertium non datur

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2001

Re: Spieltheoretische Analyse: Sollte die Ukraine kapitulieren?

Alones schrieb am 19.03.2022 11:32:

Ich schmeiße das mal hier rein: https://www.youtube.com/watch?v=PUmrDt4l5vo

Nette Analyse von Prof. Dr. Rieck.

Dabei geht er auf die Ausführungen von Precht ein, dass es für die Ukraine die beste Lösung wäre, zu kapitulieren. Auf den Fall, dass die Ukraine den Krieg möglicherweise gewinnen könnte, wird zwar nur knapp eingegangen, allerdings sollte man hier im Hinterkopf behalten: die Russen haben die Bombe. Das sollte man bei dieser Eskalation niemals vergessen. Wenn die Russen wirklich "gewinnen" wollen, dann werden sie auch gewinnen (falls man den Abwurf von Atombomben so bezeichnen kann...).

Ebenfalls ganz interessant: Diejenigen, die alle Coronamaßnahmen befürworten, also das Menschenleben über alles stellen, sind auch oft diejenigen, die nun beim Ukrainekonflikt die Freiheit höher als das Leben gewichten. Also eine im Grunde völlig widersprüchliche Position einnehmen. Oder anders formuliert: Ausgerechnet dieselben Leuten, die sich in den letzten beiden Jahren am liebsten 24/7 Zuhause eingeschlossen hätten, entdecken nun plötzlich den Freiheitskämpfer in sich. Wie kann das sein? Neben massiver Propaganda auf allen Kanälen, die Menschen dazu bringen kann, alle Positionen einzunehmen, die die Regierenden für richtig halten, ganz gleich wie inkonsistent oder gar widersprüchlich sie sein können, ist meine Theorie, dass speziell die Leute, die weder von den Maßnahmen noch vom Krieg direkt betroffen sind, das Maul aufreißen. Es ist schließlich leicht die Verteidigung des Vaterlandes zu fordern, wenn man selbst nicht an der Front zu kämpfen hat (das wären in der Regel junge Männer). Ebenso leicht ist es Coronamaßnahmen zu fordern, wenn man selbst kaum darunter leidet (auch hier leider in der Regel eher die Jungen als die Alten von den Maßnahmen).

Auch die andere inkosistente Position ist interessant: Leute, die anstelle der Ukraine sofort kapitulieren würden, aber gegen die Coronamaßnahmen sind und damit die Freiheit höher gewichten.

Wie denn jetzt? Gewichtet Gruppe A oben die Freiheit höher oder Gruppe B hier?

Mögliche Erklärungen wäre: Corona wird weniger schlimm als ein Krieg eingestuft. Eine andere Erklärung ist aus meiner Sicht, dass die Kollateralschäden bei Corona erheblich sind - sowohl für die eigene Gesellschaft als auch für den Rest der Welt (speziell Drittweltländer, die enorm unter den westlichen Maßnahmen gelitten haben und auch noch leiden). Das macht eine Abwägung schwierig, und im Zweifel entscheidet man sich für die Freiheit.

Erschreckend ist es dennoch, wie der Mainstream voll auf Krieg gebürstet ist. Man kann es sich geradezu bildlich vorstellen, wie beim Spiegel & Co. in den Redaktionsstuben aktuell die Sektkorken knallen. "Endlich haben wir den Krieg, den wir uns so lange herbeigesehnt haben - und dann auch mit dem Russen als Aggressor." Eine rationale Forderung wie von Precht, wird hingegen mit einem Shitstorm abgestraft. Leute, die sich selbst in diesen Zeiten für Frieden, Freiheit und Abrüstung einsetzen, kann man aktuell eben nicht gebrauchen.

Erschrechend ist v.a. Dein wirrer Gedankengang dh. was Du so alles zusammendenkst (das nicht zusammengehört). Ist Schwurbelei schon zu unhöflich?
Passt aber gut zu dem Ökonomen Rieck aus dem Tichy-Dunstkreis. Den braucht man sich bloß anzuschauen...
(Und der hat wirklich mal Ernstzunehmendes zur Spieltheorie geschrieben?)

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