Wo die Bevölkerungszahl kein Problem mehr darstellt, bleibt es hingegen das ökonomische Wachstum,...
Wer sagt denn, dass die Bevölkerungszahl kein Problem mehr darstelle, wenn sie nicht exponentiell wächst?
In Wirklichkeit ist jedes weitere Wachstum verheerend, die Erde erträgt 8 Milliarden Menschen nicht. Auch nicht, wenn durch ein Wunder es zu einer optimalen Verteilung und Nutzung der Nahrungsmittel käme. Denn der Mensch lebt nicht nur von Nahrungsaufnahme, sondern braucht würdige Behausung, Subsistenzmittlel, Ausbildung, Unterhaltung. Entsprechend steigt der Ressourcenverbrauch, absolut und gegenwärtig auch noch pro Kopf. Und so hat ein gewaltiger Faunenschnitt eingesetzt, die übernutzte Natur - auf 77 Prozent des Planeten haben sich Menschen breitgemacht - verändert sich in hohem Tempo. Die Lebensgrundlagen der an ihrem alten Zustand angepassten Arten, darunter zuvorderst der Mensch, schwinden schnell.
In absoluten Zahlen stagniert die Bevölkerungszunahme bestenfalls. Mit anderen Worten - noch nicht einmal in der ersten Ableitung macht sich eine Trendumkehr bemerkbar, erst in der zweiten.
Leute wie Milei sind Dogmatiker der unsichtbaren Hand und werden feststellen, dass ohne Planung diese Hand nur Chaos und Zerstörung hinterlässt. Nicht einmal Adam Smith selbst hat seine eigne Metapher dermassen überstrapaziert, wie es die kapitalistischen Anarchisten heute tun. Ihre implizite Negation des Sozialen führt schliesslich zu verwahrlosten, stets am Rand des Bürgerkriegs wandelnden Gesellschaften. Chile ist gewiss kein Gegenbeispiel, paradoxerweise war zu Pinochets Zeiten der Staat besonders mächtig und umbarmherzig. Die von Milei postulierte Freiheit gabs nur für eine dünne Oberschicht und auch unter dieser nur für Leute, die stramm hinter der mörderischen Diktatur standen.