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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Nachwort

Technokrat schrieb am 24. Mai 2002 8:38

> Sieht man einmal von Menschen gemachten Hungernöten ab, dann sind
> Flut- und Dürrekatastrophen die beiden Hauptursachen für Hungersnöte.
> Diese Katastrophen bestehen durchaus über einen längeren Zeitraum, in
> Teilen Afganistans hat es beispielsweise seit Jahren nicht mehr
> geregnet.

> > Noch eine Anmerkung dazu: Fachleute weisen immer wieder
> > darauf hin, daß die Auffassung unzutreffend ist, Hungersnöte
> > würden ausschließlich durch Mangel an Nahrungsmitteln
> > entstehen. Sie entstehen überwiegend als Folge sozialer bzw.
> > wirtschaftlicher Probleme der Menschen bzw. der Gesellschaft,
> > in der sie leben.
> > 
> > Ich wiederhole: Hunger ist keine Folge von zuwenig Nahrung.

> Ein Mensch hungert genau dann, wenn er zuwenig Nahrung bekommt. Daß
> Hungersnöte ausschließlich durch einen regionalen Mangel an
> Nahrungsmitteln entstehen, hat hier niemand behauptet. Ich vermute
> beispielsweise, daß viele Hungersnöte durch Diktatoren, Kriege und
> Bürgerkriege ausgelöst werden.

Ganz bestimmt richtig, aber ebensoviele haben ihre Ursache bestimmt
nicht darin. Nicht immer ist - wie das die Liberalisten uns so gern
erklären - der Staat die Ursache diverser Mißstände.

> >> Mich interessiert jetzt eine andere Frage: Für welche dieser
> >> Hungersnöte ist Deiner Meinung nach die Globalisierung direkt
> >> oder indirekt verantwortlich?
> > 
> > Unter dem oben erwähnten Aspekt bin ich mir da nicht so sicher.
> > Möglicherweise für beinahe jede... 

> Möglicherweise ist die Globalisierung aber auch für keine der von Dir
> genannten Hungersnöte verantwortlich. Möglicherweise hat die
> Globalisierung weitere Hungersnöte verhindert und, sofern die lokalen
> Machthaber und Kriegsherren dies zuließen, bestehende Hungersnöte
> wirksam bekämpft.

Maybe. Ich bezweifle das allerdings, denn Globalisierung (wobei wir
eigentlich, ehe wir uns weiterunterhalten, uns auf eine gemeinsame
Definition dieses Begriffs einigen solllten) steht vor allem für
Anstieg von wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit, für
Umverteilung von Macht und Kapital - eher also eine Polarisierung
denn eine Nivellierung von Differenzen. 

Schönes Wochenende.

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