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  • Ammerländer

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Re: Abschreckung mit Abrüstung verbinden

Livius schrieb am 21.06.2024 19:19:

Die Kubakrise 1962 hat gezeigt, wie gefährlich das Konzept der Abschreckung sein kann. Bereits 1959 haben die USA eine weitere Aufrüstung geplant mit dem Ziel, atomare Mittelstreckenraketen in der Türkei sowie in Italien zu stationieren. Als die US-Waffen gefechtsbereit waren und die Sowjetunion davon erfuhr, hat Nikita Chruschtschow 1962 Atomwaffen nach Kuba geliefert und die Welt stand kurz vor einer nuklearen Katastrophe. John F. Kennedy hat Abrüstungsbereitschaft gezeigt und die Atomwaffen aus der Türkei abgezogen. Damit war die Krise entschärft.

Auch der 1987 unterzeichnete INF-Vertrag, der eine Rüstungskontrolle sowie eine Abrüstung vorsah, kann als damaliger Erfolg bewertet werden. Insofern halte ich das Konzept der Abschreckung nur dann für verantwortbar, wenn gleichzeitig diplomatische Friedensbemühungen stattfinden und Abrüstungsvereinbarungen getroffen werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Kennedy die Wähler belogen hat, in dem er den "Deal" mit den Russen bestritten hat.
Die amerikanische Bevölkerung war nicht so friedfertig wie Kennedy und hätte den Abzug der amerikanischen Raketen nicht akzeptiert.
Manchmal ist es also sogar gut, wenn Politiker die Wähler belügen.

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