DvHinHH schrieb am 22.06.2024 15:48:
Bisher wurde noch kein Land, das Nuklearwaffen besitzt, besiegt. Darauf hat W. Putin hingewiesen.
es haben aber schon Atommächte von ihnen angezettelte Konflikte 'nicht erfolgreich' abbrechen müssen - ohne dass dabei offen mit A-Waffen gedroht wurde.
wer will denn Russland 'besiegen'? Will jemand ernsthaft in St. Petersburg einebnen und Moskau einmarschieren?
Das Problem beim Vlad P. ist, dass es reicht, wenn er sich 'besiegt fühlt' - was immer das bedeutet. Und weil das niemand genau einschätzen kann (können soll) - gibt es hier viele Stimmen, die eine vorauseilende Unterwerfung (nicht nur der Ukraine) fordern.Vlad P. will keinen Atomkrieg(*) - er will in die Geschichtsbücher eingehen - und die muss ja schliesslich noch jemand lesen können.
Glaubhafte Abschreckung ist das einzige Mittel, um solche Typen in Schach zu halten.(*) ich denke mal, der russische Zivilschutz ist in Bezug auf Bunker, Medikamente u.ä. in Bezug auf 'richtigen' Atomkrieg genauso schlecht aufgestellt wie der Westen.
Es kommt darauf an, wie jemand die Welt sieht. Es kommt nicht darauf an, wie wir sie sehen oder wie sie wirklich ist.
W. Putin hat in Vietnam gesagt, dass eine Niederlage in der Ukraine ein Ende Russlands als Staat bedeuten würde. Das scheint seine Sicht der Dinge zu sein und davon müssen wir wohl ausgehen. Bisher war man im Westen immer der Ansicht, dass die Russen es nicht so meinen, wie sie es sagen. Man war der Meinung, dass sie beim NATO-Eintritt der Ukraine zwar bellen, aber nicht beißen werden. Man hat sich geirrt.
Eine Zerstörung des russischen Staates ist nach russischer Sicht die einzige Rechtfertigung für den Einsatz von Nuklearwaffen. Man muss sich also überlegen, ob der Donbass so wichtig für den Westen ist, dass man das riskieren will oder ob es andere akzeptable Lösungen gibt.
Die meisten deutschen Parteien scheinen hier kein Risiko zu sehen oder sind bereit, es einzugehen.