"beiden Ländern wenig Raum zu geben, ist für das Africom eindeutig die selbst so definierte strategische Kernaufgabe"
Alles hier wird seit den 80ern auf maximalen Wettbewerb getrimmt - vom Bildungs- über Gesundheitssystem, bis hin zur Rente. Aber trifft der Nato-Komplex auf ökonomische und damit verbundene mittel- und langfristig geostrategische Konkurrenz, dann dreht sie durch, und keult auch unter der Gürtellinie aus.
Es macht so den Eindruck, das bei den militärischen Interventionen in Afrika heute es weniger darum geht, den direkten Einfluss der Nato-Staaten und alten Kolonialmächten, wie Frankreich und GB zu verteidigen, und mit Hilfe hat das Ganze natürlich auch nichts zu tun, man frage mal einen Libyer, der jetzt keine freie Krankenversorgung mehr hat, oder die Frauen, nachdem die Nato dort interveniert hat, aber man kann durch solche Nato-Aktionen prima Gemeinwesen zertrümmern, so das dort fast nix mehr funktioniert - und damit verhindern, dass das chinesische Geschäftskonzept funktioniert. Denn in einem vom Bürgerkrieg geschütteltem Land, mit regelmässig weggeputschten Regierungen, kann so ein Kaufmanns-Konzept des Win-Win nicht funktionieren.
Und das scheint aktuell, bzw. seit einigen Jahren die Hauptstrategie des "Werte-Westen" zu sein, lieber verbrannte Erde hinterlassen, Hauptsache der große Konkurrent wird an lukrativen Geschäften gehindert. Ist so ne 19. Jahrhundert-Denke, bzw. noch älter. Das erklärt auch wunderbar diese ganzen destruktiven und "in the long run" sinnlos erscheinenden Aktionen der Nato-Staaten, gemessen an den vorgeblichen Zielen. Aus Mali haben wir ja erst neulich einiges gehört, das die Hoffnung dieses Land wird sich in naher Zukunft "dank der Hilfe" der Bundeswehr, Frankreichs und anderer Nato-Truppen stabilisieren, doch deutlich getrübt haben. Interessant dabei ist, als Frankreich und die Bundeswehr ihr Engagement in Mali starteten und forcierten, hatte Chinas Anteil an Malis Export den der Natostaaten deutlich überschritten. Bis zum Einstieg der Natostaaten und Deutschlands in der "Verteidigung der malischen Demokratie" hatte China ihren Wirtschaftsanteil, bzw. Export von Rohstoffen langsam von 10% auf ca. 27% gesteigert, und der ehemals bei ca. 30% Anteil der Natostaaten hat sich auf 25% gesenkt - und dann beschlossen Frankreich und Deutschland den Malis zu "helfen". Wegen Frieden, Demokratie und so ...
Lieber dem Konkurrenten das Geschäft versauen, als den Ländern die freie Wahl und den eigenen Fortschritt zu gewähren, lese ich daraus. Und auch, wer sich selbst nur noch mit destruktivem Verhalten "behaupten" kann, kann womöglich ne Zeit lang ner Mehrheit auf den Sack gehen, aber ein erfolgreiches Dauer-Konzept ist das nicht. Das hat vor dem Bücherdruck vielleicht einige Jahrhunderte noch funktioniert, während die meisten nicht lesen konnten - aber trotz aller Bemühungen westlicher Bildungs-Politiker mit Pisa und haste nicht gesehen, die Menschen dahin wieder zu drängen, es ist vorbei. Denn heute lässt sich so eine einseitige Gut-Böse-Welt nur noch auf Dauer mit Gewalt durchsetzen, und wie das historisch schon immer war, die Gewalt kehrt sich irgend wann um, und richtet sich gegen die, die sie in die Welt gebracht haben.
Ich hoffe, das die Mehrheit der Menschen diese Lektion der Geschichte langsam gelernt hat. Und wenn nicht, ereilt sie das Schicksal, das ihnen gebührt.