Ansicht umschalten
Avatar von Aniela
  • Aniela

2 Beiträge seit 29.01.2014

Re: Diego Fusaro hat schon recht...

Ich verstehe diesen neu-linken Trend zum verständisvollen Samthandschuh gegenüber den Mächtigen auch nicht. Kann ja eigentlich nur von denen selbst geschaffen worden sein - zumindest werden sie sich sehr darüber freuen. Und die "Linken" haben es nicht durchschaut. Es ist eine Vorrausetzung für Demokratie, den Mächtigen grundsätzlich zu misstrauen, da Macht korrumpiert. Und wenn man sich die Vermögensverteilung der Welt anschaut und bedenkt, dass Geld gleich Macht ist, sollte es einem zu denken geben, was man mit soviel Geld und Macht alles erreichen und zu diesem Zweck benutzen kann, auch wenn das nicht offen demonstriert wird!
Die Eliten begegnen dem unerwünschten kritischen Blick nach oben mit der "Teile und herrsche" - Taktik, indem sie die einzelnen Gruppen da unten, also bei uns, gegeneinander in Stellung bringen. Das gilt einmal für die Gruppen Deutsche und Ausländer, indem Zuwanderer als Sündenböcke angeboten werden, gleichzeitig aber von der Wirtschaft erwünscht sind, um Löhne und Gehälter unten zu halten. Dieser Konflikt polarisiert aber wiederum auch die Einheimischen untereinander anhand des links-rechts Schemas, das ordentlich angeheizt wird. Auch das kann den Herrschenden nur recht sein, denn wenn es bei der ideologischen Auseinandersetzung um den Themenbereich Multikultur, Nationalismus, Rassismus etc. geht, sind die Linken von ihrer antikapitalistischen Agenda abgelenkt und die Eliten aus dem Fokus der Beobachtung genommen.
Sie agieren ohnehin auf beiden Seiten, wahrscheinlich flexibel je nachdem wie es sich
strategisch gerade empfiehlt. Die Nationalstaaten, heute Handelshemmnisse mit ihren Parlamenten, wollen sie am liebsten los werden. Dabei können sie sich der anti-nationalen Ideologie der Linken gut bedienen, auch wenn der internationale Kapitalismus und die Sozialistische Internationale nicht unbedingt das Gleiche sind - wer achtet schon auf so feine Unterschiede, wenn es gegen all die "rassistischen", besorgten und wütenden Mitbürger geht. Endlich mal ein greifbarer Gegner, nicht so frustrierend ungreifbar, wie die chamäleonhaften Mächtigen da oben.
Aber so bekämpfen die Linken natürlich ihre eigenen potenziellen Wähler, was das Kapital ebenfalls
begrüßt, denn das verhindert das Wachsen einer linken Kraft (und das forciert den Rechtsruck). Die von links als rechts beschimpften Bürger verstehen dies als Orientierungshilfe und schließen sich den Rechten an - oder resignieren. Bei soviel Zulauf kann man nun von einer wachsenden "rechten Gefahr sprechen", - wer hat da bei einem Teil der Linken eigentlich die Fäden gezogen? Vor diesem rechten Hintergrund inszeniert das herrschende Establishment sich besonders gut als linksliberal und lenkt mal wieder von seiner wahren Natur ab. Allen Dissidenten, ob von rechts oder von links, wird nun eine Rechtslastigkeit unterstellt und der Umgang mit ihnen tabuisiert. Man kann sich vorstellen, dass das die so zu unrecht Angeklagten und Ausgegrenzten darüber ziemlich wütend sind und so sie nicht resignieren, agressiver werden. Das lockt nun noch mehr wirkliche Rechte zu ihnen, wodurch die Dissidenten noch mehr in Verruf geraten. Hauptsache, die Linken vergessen im Kampf gegen die "völkischen" Provinzler und die "Querfrontler" (Ketzer) ihren alten Klassenfeind und die Leute reden nicht wirklich miteinander. Mit dieser selbstgeschaffenen rechten Gefahr, kann man nun wunderbar begründen, dass die lästigen Nationalstaaten (ja eigentlich nicht per se rechts) mit ihren handelshinderlichen Parlamenten schleunigst verschwinden müssen und für verstärkte Überwachung des Internets und andere Einschränkungen der Meinungsfreiheit, kann man nun sogar die Linken gewinnen- anders wäre es nicht gegangen, aber "gegen rechts" helfen sie sogar dabei. Eigentlich wollen die Eliten ja keine Nationalstaaten, sondern das undemokratische Instrument EU, aber sollten die Nationalismen vorerst noch zu unkontrollierbar werden, sind deren straffe Regime für sie wahrscheinlich immer noch besser als demokratische Parlamente, wo die Bürger zu viel zu melden hätten, denn man hat ja auch da seine Finger drin.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten