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  • IchBIN

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Ommadawn schrieb am 14. August 2007 8:52

>> Nicht in einer klassisch-kapitalistischen Wirtschaftstheorie, das
ist
>> klar. Aber in anderen Gegenden der Welt gibt es z.B. "Handel" noch
>> der wörtlichen Bedeutung entsprechend: Man handelt einen Preis
aus,
>> der für beide Seiten akzeptabel ist.
>> Des weiteren ist es ein grundlegender Designfehler eines jeden
>> wirtschaftlichen Systems, irgendwelche Werte absolut zu bestimmen,
>> denn derjenige der einen Wert absolut bestimmt, tut dies ebenfalls
>> subjektiv, also alles andere als für Alle angemessen.
> Einer meiner Professoren sagte einmal sinngemäß: "Im Mittelalter kam
> es darauf an, einen fairen Preis zu erzielen. Heute geht es um
> Maximalprofit."

Interessant, einer meiner ähnlich kritisch denkenden Freunde hat mal
sinngemäß etwas gleichwertiges gesagt, es aber anders ausgedrückt,
und auch nicht auf so große Zeiträume bezogen. In etwa war die
Aussage so, dass früher (vor 30 Jahren oder so) ein Geschäft hier in
Dtl. dann als "Gutes Geschäft" galt, wenn *beide* möglichst zufrieden
sind (d.h. der Kunde kommt wieder, empfiehlt einen weiter etc),
während inzwischen - er meinte, dies sei aus der amerikanischen Form
des Kapitalismus herübergeschwappt - ein Geschäft nurnoch dann als
"gutes Geschäft" gilt, wenn der eine den anderen dabei möglichst
stark übers Ohr ziehen kann, also aus formerly "Geschäftspartnern"
sind inzwischen "Geschäftsgegner" geworden. Ich weiß nicht, wann Dein
Prof. diese Aussage getätigt hat, und weder ich noch der Freund haben
je Wirtschaft studiert, aber bis auf den Zeitrahmen scheint da ja
wohl irgendwie was dran zu sein. Heute könnte man also als
"Geschäftspartner" eher zwei konkurrierende Unternehmen ansehen, die
den Markt hinter dem Rücken ihrer Kunden untereinander aufteilen. Die
Kunden jedoch sind die "Geschäftsgegner". Oder auch:
"Geschäftspartnerschaften" existieren nurnoch im "B2B"-Bereich,
während der "B2C"-Bereich ausschließlich aus
"Geschäftsgegnerschaften" besteht - zumindest aus der
"B"-Sichtweise...

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