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  • Alexander Durin

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2013

Im Bio-Anbau nennt man Fungizide "Pflanzenstärkungsmittel"

Carl_F_G. schrieb am 27.04.2017 12:21:

Nun war Kaliumphosphonat bis 2013 im biolandbau als Pflanzenstärkungsmittel zugelassen und wurde dort auch massiv eingesetzt (um giftige "Bio" Kupferpräperate einzusparen).

Bio-Bauern nennen also ein (chemisches) Fungizid "Pflanzenstärkungsmittel". Die sind ganz schön kreativ.

Udo Pollmer zitiert einen Bio-Landwirt:

Unsere Biowinzer klagen über massive Ernteausfälle. Mancherorts können sie sich dieses Jahr die Weinlese ganz sparen. Die Situation klingt dramatisch: Ein Ökowinzer aus Bad Dürkheim berichtet, er habe seine Reben bereits in der ersten Jahreshälfte 70 Mal gespritzt. Derzeit versprühe er alle drei bis vier Tage Kupfer, ein nicht abbaubares Schwermetall, das nicht nur das Bodenleben schädigt, sondern auch die Leber. Doch "bevor die Ernte komplett kaputtgeht", sagt der überzeugte Biobauer, "muss das eben sein."

Quelle: http://www.deutschlandfunkkultur.de/pollmers-polemik-die-bio-bauern-und-ihre-umweltmarotten.993.de.html?dram:article_id=365405

Darüber beklagen sich Umweltschützer nicht.

vgl. http://www.n-bnn.de/sites/default/dateien/bilder/Downloads/FactSheet_Phosponsaeure_de_April_2015.pdf
Nachdem die EU nun diesen Stoff als Pflanzenschutzmittel eingestuft hat und damit die Anwendung im Biolandbau verboten hat, setzen sich viele Bioverbände dafür ein die Anwendung dort wieder zu erlauben (zumindest im Weinbau)
vgl.
http://www.ecovin.de/entdecken/nachrichten/2016-herausforderungen-beim-pflanzenschutz-im-bioweinbau
http://www.taz.de/!5313318/
http://ludgerwess.com/zwei-klassen-chemie/

Weiterhin wird im Artikel AMPA als Glyphosatabbauprodukt erwäht. Das ist nur zur Hälfte richtig. Das entsteht in der Tat beim Glyphosatabbau, aber auch beim Abbau von anderen Phosphonaten die in großen Mengen in Waschmitteln oder bei der Papierherstellung eingesetzt werden. vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aminomethylphosphons%C3%A4ure
So befindet sich in Niedersachsen eine Messstelle an einem Gewässer unterhalb einer Papierfabrik. Das Umweltministerium ordnet das gemessene AMPA aber einfach dem Glyphosat zu.

Übrigens, Genmanipulierte Pflanzen mit Glyphosatverträglichkeit sind in Europa verboten.Und wirtschaftlich ist eine unnötige Glyphosatanwendung auch nicht so interessant. So haben Versuche ergeben, dass ein zu geringer Zeitabstand zwischen Glyphosatanwendung und Aussaat zu Mindererträgen führt. Aber darüber berichtet weder Monsanto noch irgendwelche angebliche Umweltschützer.
vgl. http://kbd-sachsen.de/media/pdf/08.06.10%20Prof.%20Roemheld.pdf

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