Excellente Analyse, hervorragende Schlussfolgerung.
Allerdings meiner Meinung nach zu einseitig - es wird immer ein
"Underground"-Netz geben, so wie es ja auch eine autonome
Szene IRL gibt.
Diese "underground"-Szene wird sich allerdings ebenso wie die
autonome in die Ecke und an den Rand der Community gedraengt sehen -
falls sie das nicht sowieso schon tut.
Ihre Moeglichkeiten zur Opposition sind beschraenkt auf die
Demonstration ihrer Lebens- und Verhaltensweisen, die niemanden
wirklich interessieren, und eventuell, in extremen Kreisen, auch ein
paar kleinere Anschlaege. Eine DoS-Attacke hier (erinnert an die
Hausbesetzungen), eine mit virtuellen Spraydosen beschmierte Website ..
die grossen Hacks wird es in Zukunft nicht mehr geben - zu gut
bestueckt sind die Rechner der "Grossen", und zuviel Geld
haengt von ihrer Sicherheit ab.
Es mag vielleicht ganz lustig erscheinen, wenn Bill Clinton eine
Konferenz zur Sicherung des Internets einberuft und unser
RAF-Verteidiger Schily eine Task Force einsetzt - man sollte diese
Signale aber nicht unterschaetzen.
Die Frage ist: Was kann man dagegen tun?
Wie in einem Programm einen Bug, so sollte man auch in der Gesellschaft
die ursaechlichen Probleme erkennen und bekaempfen.
Und stellt sich nicht mittlerweile die Frage, ob das ursaechliche
Problem nicht vielleicht einfach nur korrupte Politiker, unmoralisch
handelnde Firmenbosse und gewissenlose Spekulanten sind? Koennte nicht
vielleicht das kapitalistische System als solches die Ursache sein?
Das ist eine Frage die man vielleicht mal wieder aufgreifen sollte. Sie
ist nicht gefaehrlich. Gefaehrlich sind einfache Antworten.
JoLo.