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  • logiko

mehr als 1000 Beiträge seit 20.11.2020

Interessanter Widerspruch

Weltweit betrachtet werden die Reaktionen gegen die Pandemie entweder als übertriebene, grundrechtseinschränkende Panikhandlungen mit verfehlter oder geringer Wirkung oder im Gegensatz dazu, als völlig ignorante Verharmlosung kritisiert. So bemerkt eine indische Kritikerin, statt der 400 000 Coronatoten gebe es in Wirklichkeit 4 Millionen, die vertuscht werden.
Wenn man also von derselben Pandemie spricht, sind beide Enden der Kritik schwerlich zusammenzubringen.
Weder die Regierung, noch die Informationsmedien und ihre privaten Geldgeber, noch die Kritiker können die Wahrheit garantieren. In Katastrophen- als auch in Kriegszeiten enthebt das die Regierenden nicht von der Verantwortung zu handeln oder es bleiben zu lassen. In Situationen, die existenzielle Auswirkungen haben, bleibt den Herrschenden keine Wahl, als sich auf Vernunftargumente zu berufen. Also greift die Regierung, wo ihr Gott nicht zur Seite steht, notwendig auf die Wissenschaften als Legitimationsinstanz zurück oder verweist auf ihre Erfolge, z.B. indem sie die Pandemie für beendet erklärt, während das Virus unerkannt weiter mutiert. Der Erkenntnisprozess in den Wissenschaften aber gründet sich auf Kritik, auf Forschung und kritische Reflektion. In dem Augenblick, wo Wissenschaften in eine Machtfrage umformuliert werden und zur Verbotsinstanz ausarten, sind sie bereits korrumpiert und verlieren ihre Rationalität. Der Niedergang der Wissenschaft selbst setzt damit ein, sie wird zum Lügengewebe.
Ein ähnliches Schicksal erleiden die Massenmedien. Die sinnlichen Wahrnehmungen der Einzelnen werden verhindert und kriminalisiert, der Augenzeuge zum Gaffer gemacht, um sie durch mediale Berieselung der Meinungsmacher zu ersetzen. Man guckt aufs Display, statt auf die Welt und wird zwangsläufig dabei verraten und verkauft.
Hier ist in Zeiten der Krise schon längst nicht mehr ausgemacht, wer da in wessen Interesse manipuliert, die privaten Medienmogule für die Regierung oder die Regierung im Sinne der Wirtschaftsinteressen des Geldadels. Die Verquickung scheint unauflöslich zu sein, politische Macht und Kapitalinteressen fließen in eins, was man gewöhnlicher Weise Faschismus nennt und in China den Sozialismus in der Hand der kommunistischen Partei.

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