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  • Promorpheus

mehr als 1000 Beiträge seit 23.10.2006

Beispiel

militiatempli schrieb am 10. November 2006 23:01

> Dann erklären Sie uns mal, wie man folgende Stellen interpretieren
> soll:

> Koran 9:5:

> Quelle: http://www.nur-koran.de/korantext/abfrage.htm

> Übersetzung: Ahmadeyya

> Und wenn die verbotenen Monate verfloßen sind, dann tötet die
> Götzendiener, wo ihr sie trefft, und ergreift sie, und belagert sie,
> und lauert ihnen auf in jedem Hinterhalt. Bereuen sie aber und
> verrichten das Gebet und zahlen die Zakat, dann gebt ihnen den Weg
> frei. Wahrlich, Allah ist allverzeihend, barmherzig.


Um diese Stelle zu interpretieren, sollte man schon bei 9:1 anfangen.
Dann weiß man aber immer noch nicht, in welchem Kontext es zu
verstehen ist. Nimmt man den geschichtlichen Kontext dazu und
erkennt, dass sich "Götzendiener" auf die Bewohner Mekkas bezieht,
welche Mohammed und seine Anhänger aus Mekka vertrieben hatten, als
dieser lediglich seine Prophetie betrieb und den monotheistischen
Glauben vertrat, dann könnten auch sie langsam Parallelen zu Moses
entdecken, welcher vertrieben wurde und von nun an gegen die "Heiden"
kämpfte. Interessanterweise benutzt Paret in seiner Übersetzung in
Sure 9:5 ebenfalls den Begriff "Heiden".

Dies findet sich auch in 9:13 wieder:

"Wollt ihr denn nicht gegen jene Ungläubige vorgehen, die ihre Eide
gebrochen und einst versucht haben, Gottes Gesandten zu vertreiben?
Sie sind es, die begonnen haben. Oder fürchtet ihr euch etwa vor
ihnen? Gott ist es, Den ihr fürchten solltet, wenn ihr wirklich
gläubige Menschen seid."

In der Bibel ist es allerdings nie Moses selbst, der gegen die Völker
kämpft, sondern Gott, der sie aus dem gelobten Land, das er Mose
versprach, vertrieben hat. Derartiges lässt sich ebenfalls in Sure 9
finden:

9:26

"Dann senkte Allah Seinen Frieden auf Seinen Gesandten und auf die
Gläubigen und sandte Heerscharen hernieder, die ihr nicht sahet, und
strafte jene, die ungläubig waren. Das ist der Lohn der Ungläubigen."

Der Rest dieser Sure, die im übrigen nicht umsonst "Die Reue" heißt,
ließt sich exakt so, wie die Stellen des alten Testaments, in denen
über die Heiden und ihre Taten referiert wird, mit der Ausnahme, das
Mohammed sich in dieser Sure auch über die Christen und ihren
"Irrglauben" auslässt, sie aber nicht zu den Heiden und Götzendienern
rechnet, sondern zu den Völkern der Schrift zählt.

Im übrigen finden sich im Alten Testament auch Anweisungen, wie mit
den "Heiden" umzugehen ist. Ich liefere Zitate nach, wenn sie
wünschen.

Das Problem, was christlich erzogene Menschen mit dem Koran (und auch
die wörtlichen Interpretierer des Korans ( z.B. Wahhabiten)) haben,
ist die Form, in welcher der Koran geschrieben ist. Er liest sich
weniger als historische Tatsache, sondern vielmehr als Anweisungen,
welche aber in einem historischen Kontext zu betrachten sind.

Ob man den Koran deswegen nun besser findet, ist ein anderes Thema.

Man sollte aber keine Ansprüche an eine Religionsgrundlage stellen,
die man nicht auch an eine Andere stellt.

Jetzt sagen sie nicht schon wieder, dass das Alte Testament nichts
mit dem Christentum zu tun, hat, weil das Neue Testament die
Grundlage sei.

Das dies nicht stimmt, habe ich ihnen bereits eindeutig bewiesen.

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