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  • Carlozze

948 Beiträge seit 12.04.2006

Halb OT: Waffenstillstandsangebote

Im Jahr Januar 2004 haben die Hamas-Führer Abd el-Aziz Rantissi und
Sheik Ahmed Yassin Israel eine 10- bzw. 100-jährige Hudna angeboten,
unter der Bedingung des israelischen Rückzuges von den besetzten
Gebieten.

Eine Hudna kann bedeuten "Ruhe" zu schaffen, als Bedingung für
gegenseitige Annäherung, oder es bezeichnet einen taktischen
Waffenstillstand der mit dem Ziel geschlossen wird, sich für kommende
Kämpfe zu rüsten - was dann auch der Grund war, dass Israel den
Vorschlag zurückwies, bzw. durch "gezielte Tötung" Sheik Yassins
unmöglich machte.

http://en.wikipedia.org/wiki/Hudna

War es aber, gerade wegen der Ideologie Hamas' nicht etwa die einzige
Möglichkeit eines Waffenstillstandes, die ihnen zur Verfügung stand,
ohne "das Gesicht zu verlieren"?

Hätten 10 oder gar 100 Jahre Waffenstillstand nicht reichen können,
um zu einem Abbau der Feindbilder und grundliegender Einigung zu
kommen?

Ich bin nicht so naiv anzunehmen das es total wahrscheinlich gewesen
wäre, dass diese Hudna ewig gehalten hätte (auch weil "Islamischer
Jihad" und "Al-Aqsa Märtyrer-Brigaden" sich nicht anschlossen), aber
warum schloss die israelische Regierung unter Sharon selbst Gespräche
darüber kategorisch aus?

Sheik Yassin war schließlich nicht irgendwer sondern der Gründer der
Hamas.

Man kann nur darauf setzen das zukünftige demokratische Wahlen in
Israel eine verantwortlich und vernünftig handelnde israelische
Regierung (also ohne Olmert, Lieberman und Netanjahu) hervorbringen,
die dann hoffentlich auch wieder Verhandlungpartner finden wird...

MfG
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