Und warum muss EDF 20% seines Stroms an Konkurrenten billiger als die Tarife verkaufen?
Der französische Staat hat hier Industriepolitik gemacht mit diesen Stromtarifen und wird dies weiter tun.
Schulden von EDF sind hier immer Verfügungsmasse der Politiker.
Meistens wird sich für niedrige Tarife entschieden, so dass hier keine oder nur geringe Gewinne erzielt werden.
In Frankreich muss kein Unternehmen wegen zu hoher Strompreise zu machen oder Hilfen beantragen.
Der deutsche Atomausstieg hat EDF zuletzt gute Jahre beschert.
Der exportierte Strom wurde viel wertvoller.
Trotz seiner geringen Erzeugung zur Zeit exportiert Frankreich weiterhin zu den Hochpreiszeiten morgends und abends so gut, dass es mehr Importe im Gegenzug bezahlen kann.
Ab August und Dezember werden wieder einige Kraftwerke ans Netz gehen und Frankreich wird wieder wie gewohnt Strom nicht nur nach Italien exportieren.
https://www.rte-france.com/eco2mix/synthese-des-donnees?type=production#
Auf das Wiedereinschalten der französischen Kernkraftwerke hoffen und glauben übrigens Habeck und Co.
https://www.grs.de/de/aktuelles/sicherheitsrelevante-schaeden-im-sicherheits-einspeisesystem-franzoesischer
Ab August wird Frankreich wieder kontinuierlich exportieren und gewünscht auch den deutschen Strommarkt entlasten.
Ansonsten würde kein verantwortlicher Politiker bei sowenig preiswerten Strom für Industrie und Verbraucher mit teurem Erdgas und Kohle verfeuern, diese noch mehr zu verteuern.
Wer würde da auf billigen deutschen Atomstrom mit 4 GW zu 5 Cent pro kWh verzichten mitten im Winter?
100 Milliarden Investitionen? Anderswo sind es 50 Milliarden um den gesamten Park für weitere 10 Jahre zu ertüchtigen.
Das sind 100 Millionen Euro pro Kraftwerk und Jahr.
Bei 10 TWh pro Kraftwerk und Jahr bedeutet dies 1 Cent/kWh Investitionskosten.
Beim Wert des Autors mit 100 Milliarden Euro wären es 2 Cent pro kWh.
Ohne Investitionen kommt kein Kraftwerk aus. Sogar PV und Windkraft schwächeln nach 20 Jahren.
Wenn EDF schuldenfrei werden soll, genügen 2 Cent mehr pro kWh in den Tarifen, um dies in einem Jahrzehnt zu erreichen.
Warum sollte der französische Staat dies tun. EDF ist doch ein idealer Schuldenkontainer für Frankreich um Maastrichter Kriterien zu umgehen.
Schaut man sich die Strompreise der Franzosen an von 2021 mit 20 Cent/kWh und von 6 bis 12 Cent pro kWh für Gewerbe und Industrie, dann wäre diese Erhöhung mehr als verkraftbar als aktuelle und zukünftige deutsche Tarife von aktuell 32,5 Cent für privat. Ohne EEG-Umlage werden es wohl 40 Cent ab Januar 2023 eine reale Projektion der aktuellen Kohle- und Erdgaspreise. Kombiniert mit Atomausstieg im Winter sind auch 50 Cent pro kWh „drin“ für den deutschen Verbraucher im Jahr 2023.
https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/NRG_PC_204/bookmark/table?lang=en&bookmarkId=da3b8011-7293-4cec-8f4a-f54a88c50738
Fazit: zu Frankreich Energiepolitik kann man nur gratulieren. CO2-arm und nicht signifikant abhängig von ausländischen Lieferanten.
PV ergänzt Atomkraft hervorragend in der Tagesspitze. Pumpspeicherwerke fangen Spitzen Morgens und Abends ab.
Ausländischer PV-Strom wird gar mehr gebraucht oder genutzt bei weiterem Ausbau.
Sanierung von Häusern und Ersatz von Nachtstromspeicherheizungen durch Wärmepumpen senkt den Bedarf im Winter seit Jahren signifikant.
Im Gegensatz zu Deutschland ist der Mehrbedarf für Autos und mehr Klimatisierung für Frankreich kein Problem.
Nach den Reparaturen wird der französische Kraftwerkspark wieder zusammen mit den norwegischen Wasserkraftwerken die letzten Anker der Stabilität im europäischen Kraftwerkssystem bilden.
Auch in Frankreich geht es natürlich besser.
Riesige PV-Parks im Freien sind Unsinn in Bezug auf Albedo und Resilienz, wenn weiterhin viele km2 Dächer frei sind bei Millionen Hausbesitzern.
Auch dort ist der Passivhausstandard immer noch nicht gesetzlich verankert.
Es geht auch dort doppelt so schlecht im Neubau wie in D.
Ausblick: D steuert mit Industriestrompreisen von 30 Cent und höher pro kWh auf den Wirtschafts-GAU zu. Die Großstörung Blackout ist dabei nicht weit. Hohe Preise zeigen auch geringe Reserven an.
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2022/05.07.2022/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2021/05.07.2021/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2020/05.07.2020/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2019/05.07.2019/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2018/05.07.2018/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2015/05.07.2015/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_price_emission/04.06.2012/05.07.2012/today/
Je mehr Atomausstieg in D umso höhere Preise entgegen der Behauptungen des Mainstreams.
Putin hat dieser Politik nun den Boden weggezogen. Das vorgesehene Erdgas ist nicht mehr billig.
Die Alternative Kohle ist mit 300 Euro pro Tonne und mehr ebenfalls 5-mal teuerer.
Bei solch inflexiblen Märkten, weit abseits der perfekten Märkte der Ökonomen, bedeuten einige % weniger Nachfrage schnell 30, 40 oder 50% geringere Preise.
Geringe Unterdeckung führt zum Hochschießen der Preise, weil Verbraucher stark verzögert reagieren mit Änderungen ihres Verbrauchs.
Das Märchen vom fehlenden Einfluss der Kernkraftwerke und ihres Stroms auf Preise wird jedoch gerne gepflegt, weil diese „Wahrheit“ ja der Erzählung der Grünen gefährlich würde.
In Sin-City konnte man die Gefahr von absoluter Macht mit dem Senator im Extremen hören im Dialog mit dem Polizisten im Krankenhaus.
Abgeschwächt sind diese Tendenzen auch in Europa erkennbar.
Ein Blackout schon von einem der 3 großen Teilnetze würde die deutsche Gesellschaft und Energiewirtschaft schon stark überfordern.
https://www.netztransparenz.de/portals/1/Content/Weitere%20Veröffentlichungen/Consentec_ÜNB_NWA_Abschlussb_20200707.pdf
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2022 23:07).