Natürlich kann man über das Homeoffice meckern. Es ist auch nicht unbedingt für jeden was. Mancher mag einfach die Strukturen im Büro und findet es toll, wenn er nach Feierabend eine Weile nach Hause braucht, damit er damit wirklich im wahrsten Sinne abschließen kann.
Solche und ähnliche Kommentare höre ich manchmal von Kollegen. Aber der Artikel schießt ein wenig über das Ziel hinaus und ist gleichzeitig sehr weichgewaschen.
Für mich bleibt Homeoffice ein echter Segen. Ich habe auch kein Problem, hier Arbeit und Büro zu trennen. Ich besitze ein extra Arbeitszimmer unterm Dach. Mein "Nachhauseweg" ist die Treppe herunter. Das hat allerdings nicht jeder.
Ich persönlich habe auch kein Problem derzeit, wenn ich im Homeoffice Arbeit und Privates überschneiden. Das liegt aber auch an meinen Arbeitgeber, der mich tatsächlich in Ruhe arbeiten lässt. Bei den Arbeitgebern davor bekam ich ständig Anrufe, viel Ärger. viel Streß und es gab Druck in der Freizeit (z.T. unbezahlt) tätig zu werden. Unter den Bedingungen bei meinen letzten (echt üblen) Arbeitgebern war Homeoffice unangenehm, obgleich besser als im Büro, dessen einziger Vorteil es war, dass ich da nach mindestens dreißig Minunten Heimfahrt mich einigermaßen berappelt hatte, obgleich die einen körperlich dann erst recht fertigmachte.
Unter den Erfahrungen von fast zwanzig Berufsjahren sehe ich eine Burnoutgefahr durchs Homeoffice nicht erhöht. Ganz im Gegenteil. Wenn man es richtig macht (das heißt es gibt ein Arbeitszimmer und man kann in Ruhe arbeiten), ist Homeoffice ein echter Segen. Man erspart sich den Höllenweg zur Arbeit und zurück im Berufsverkehr. Wenn man nicht auf ÖPNV oder Autofahren steht, ist das ein echter Vorteil. Man hat ungestörte Ruhephasen und (ob mit Absprache oder ohne Absprache) kann wichtige, kleinere, private Dinge nebenbei machen.
Sollte ein Arbeitgeber aber ständig Druck machen, einen ständig (auch nach Feierabend) anrufen, ist das ein anderes Thema. Das macht die Menschen krank.