Aristophanes schrieb am 18.07.2021 09:21:
Den Durchschnittsgriechen sollte man dabei auch nicht als flauschbärtigen Öko-Aktivisten romantisieren, der mit seinem Esel durch die Landschaft reitet und an wilden Kräutern zupft. Wilde Müllentsorgung ist immer noch ein großes Problem. Da werden ganze Hausstände, incl. Elektrogeräte und halbvolle Farbeimer den nächstbesten Hang runtergeschmissen. Was sich nicht buchstäblich im eigenen Hof oder Garten befindet, interessiert nicht. Was sich nicht buchstäblich im eigenen Hof oder Garten befindet, interessiert nicht. Mülltrennung gibt es nur in Ansätzen und wird nur, na sagen wir einmal zurückhaltend angenommen. Es gibt auch keinen direkten ökonomischen Zusammenhang zwischen Haushaltsmüll und den Entsorgungskosten in Form einer gebührenpflichtigen Mülltonne je Haushalt.
Bei dieser Beschreibung muss ich an die Schweiz denken, in der ich etliche Jahre gelebt habe:
das volle Gegenteil, in jeder Hinsicht.
Aber keine Blumenwiesen im Frühling, keine lauschigen Wälder, keine Natur, sondern alles aufgeräumt - inklusive Insekten und Vögel.
Und mir fallen meine ersten Reisejahre ein: wie ich auf der Rückreise mit der Bahn aus Toskana oder Latium in Rosenheim noch einmal tief Luft geholt habe, bevor ich mich erneut deprimiert einer Welt zu stellen hatte, in der man Industriegebiete "Industrieparks" nennt und keine Mohnblume es wagen würde dem Asphalt zu trotzen.
Aber:
Keine Kühlschränke im Wald. Alles ordentlich, aufgeräumt, jeder tote Ast aus dem Wald entfernt, einfach toll.
Dieses Sich-nicht-kümmern hat nicht nur Nachteile, sondern auch gewichtige Vorteile. Das wird gern übersehen. Die Natur verkraftet einen alten Kühlschrank im Wald weitaus besser als Pflanzenschutzgifte.