Die 7-Tage Inzidenz wird ja wie folgt berechnet.
Man nehme die Zahl der positiven (PCR-) Testergebnisse der letzten 7 Tage.
Dann teile man die Zahl der Einwohner einer Stadt, eines Landkreise oder eines Landes durch 100.000. Die zuvor ermittelte Inzidenz wird dann durch diesen Wert dividiert.
Alles ganz wissenschaftllich und von Experten so bestimmt.
Nun ist aber die Zahl der Einwohner in der Urlaubszeit keine Konstante. Manche Orte beherrbergen zur Hochsaison X-mal mehr Menschen als außerhalb der Saison. Es sind nicht nur die Urlauber, die dort die Einwohnerzahlen treiben. Genau so sind es Saisonkräfte aus dem Ausland oder Menschen, die während der Urlaubstage in ihrer alten Heimat ihre Familien besuchen.Wenn ich aber von doppelt so viel Einwohnern ausgehen muss, dann halbiert sich meine Mickey-Maus Inzidenz bereits.
Angenommen, ganz Deutschland würde nach Griechenland in den Urlaub fahren und sich dort testen lassen. Ohne dass global gesehen auch nur ein einziger Mensch mehr krank wäre als vorher, würden in Griechenland die Zahlen durch die Decke gehen.
Man müsste demnach also von der aktuellen Zahl der Menschen ausgehen, die sie zur Zeit in der Region aufhalten. Ich gehe einmal davon aus, dass dies nicht gemacht wird. Denn, siehe nächster Absatz, wer dämlich genug ist, relative Testergebnisse in einen Kontext mit absoluten Zahlen zu setzen, dem mangelt es an einfachsten mathematischen Grundkenntnissen.
Es ist schon immer Humbug gewesen, einen relativen Messwert (relativ zur Zahl der Tests) in Relation zu einer konstanten Einwohnerzahl zu setzen.Wenn ich bei 1000 Blockbatterien messe, wie viele davon defekt sind, dann muss ich das Ergebnis in Relation zur Zahl der Prüflinge setzen. Und nicht in Relation zu meinem Lagerbestand. Nur so bekomme ich einen halbwegs aussagekräftigen Wert. Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.
Als wegen fehlendem Impfschutz wirklich Menschen schwer erkankten, mag dies als Überschlagsrechnung ja noch gerade akzeptabel gewesen sein. Aber jetzt müsste halt auch mal wieder Prävalenz, ct-Wert, Anzahl der anlasslosen Tests und Schwere der Erkrankung eine Rolle spielen.
Bei einem halbwegs wissenschaftlichen Ansatz müsste man die Zahl der anlasslosen Tests getrennt von denenen erfassen, bei denen einschägige Symtome vorliegen. Und dann müsste man die Zahl der anlasslosen Tests in Relation zur derzeitigen Bevölkerungszahl, incl. Urlauber und Saisonkräfte setzen. Um dann mittels Dreisatz auf die tatsächliche Zahl der möglicherweise Infizierten zu schließen. Das wäre zwar auch nicht fehlerfrei, aber schon mal besser als der jetzige Unsinn.
Griechenland hat also kein Tourismus-Fiasko. Wir alle haben ein Fachleute-Fiasko.
Virologen mögen ja auf ihrem Gebiet eine große Nummer sein. Bislang habe ich noch von keinem Virologen etwas sinnvolles zur statistischen Aufbereitung und zu deren mathematischen Grundlagen gehört. Ich gehe daher davon aus, dass die meisten Virologen auf dem Gebiet der Mathematik und Statistik absolute Nullnummern sind.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.07.2021 15:59).