...noch beschrieben.
Ärgerlich, dass sich der Autor nicht verkneifen konnte einen billigen journalistsichen Trick anzuwenden, indem er drei Beispiele für die unausgewogene redaktionelle Berichterstattung bei den ÖR aufgeführt hat, Talkshow, WAZ und Bild, die nun rein gar nichts mit dieser zu tun haben.
Was wurde nicht alles für ein Unsinn wärend der sog. Griechenland-Krise verbreitet, nicht nur von den ÖR, vielmehr auch von den privaten Medien und gerade hier in dem ach so unabhängigen Online-Blatt Telepolis. Von irgendwelchen abseitigen Quellen, die viele Forenten inzwischen tatsächlich als glaubwürdig ansehen, aus den Tiefen des Internet einmal ganz abgesehen.
Da war in redaktionllen Beiträgen der Telepolis von der kurz bevorstehenden sozialistischen Revolution die Rede, die von Griechenland ausgehend ganz Europa erfassen würde. Das Tsipras von Anfang an eine "New Labour" denn eine sozialistische Linke vorschwebt und die SYRIZA zu weit über 50% aus ehemaligen PASOK-Mitgliedern besteht wurde dabei geflissentlich ignoriert, oder, was eigentlich noch viel bedenklicher ist, nicht recherchiert. Der Untergang des Euros und der EU wurde mindestens genauso historisch alternativlos beschrieben, wie die Bankenrettung seitens der Regierung.
Nichts davon ist eingetroffen.
Waran liegt es aber nun, dass in allen Medien durch die Bank objektiviert die journalistische Qualität merklich nachgelassen hat? Für viele Forenten ist die Antwort einfach und liegt klar auf der Hand: Die Medien werden von dunklen Mächten gesteuert. Natürlich sind die Medien nicht unabhängig und schon gar nicht die ÖR. Und dennoch wird hier Ursache und Wirkung verwechselt.
Grundlegend geändert haben sich die Rahmenbedingungen der Berichterstattung. In einem 24x7-Nachrichten-System in dem die Online-Medien die Taktrate vorgeben, ledeit die tiefergehende Recherche. Aus fundierten Nachrichten werden verwurstete und mit Meinungen ganierte DPA-Meldungen oder abstruse Verschwörungstheorien, die ebenso jeden Bezug zur lebensweltlichen Realität in der griechischen Gesellschaft vermissen lassen.
Dennoch gibt es sie noch - empfindsam und mit viel Sorgfalt recherchierte und produzierte Beiträge. Und wo findet man diese? Ausgerechnet bei den ÖR in den Spartensendern Arte, 3 SAT und Neo. Nur diese Beiträge tanzen nicht um das goldene Kalb der Aktualität und vor allem, gemessen an den Gesamteinschaltquoten liegt die Anzahl der Zuschauer im Promille-Bereich. So schließt sich der Kreis und es bleibt selbstkritisch festzustellen: Wir haben genau die Medien, die wir als Bürger verdienen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.09.2016 08:56).