Die 270 km lange Grenze zwischen der Türkei und Bulgarien war doch 20 Jahre eine "grüne Grenze". Die geschäftstüchtigen bulgarischen Roma nutzten den kaum kontrollierten "kleinen Grenzverkehr", um mit türkischen Textilien die Strassenmärkte Osteuropas zu beliefern.
Doch plötzlich hiess es im Sommer 2015 in einzelnen Medien - just bevor der grosse Flüchtlingsstrom initiiert wurde - die bulgarisch-türkische Grenze sei durch neue Sperranlagen, Polizei und Militär abgeriegelt worden. Finanziert von der EU baue Bulgarien hoch-technisierte Grenzsicherungsanlagen, die zu den modernsten der Welt gehören würden.
Die syrischen Flüchtlinge in den Lagern in der Türkei, Libanon und Jordanien, die man zur Auswanderung nach Deutschland ermunterte ("Germanys labour market needs migrants from Non-Eu-Countries"), wurden auf den gefährlichen Seeweg über die Ägiäs gezwungen. Und es waren fast ausschliesslich junge Leute, die dies wagten, wunschgemäss blieben die Alten zurück.
Derweil feierten die Regierungsparteien, Grüne und Linke die Flüchtlingsaufnahme als eine grossartige humanitäre Aktion, die AfD geisselte Merkels vermeintliches "Gutmenschentum". Die subtile Selektion der Flüchtlinge an der türkischen Westgrenze wollten weder die einen noch die anderen wahrnehmen.