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  • Marwolf2004

mehr als 1000 Beiträge seit 11.09.2004

Auf Schäuble hindreschen greift zu kurz!

Ich will jetzt echt keine Lanze für den Rollstuhl-Rambo abbrechen, wahrlich nicht. Aber was bei der ganzen Diskussion gerne mal übersehen wird ist, dass der eigentliche Plan wahr, die Schulden von Griechenland den zahlungskräftigeren Staaten umzuhängen. Und das ist ja auch dank ESM-Bürgschaften geschehen.

Derzeit ist es so, dass ein Großteil der griechischen Schulden umgeschuldet wurde, wo bei Zahlungsaufall die entsprechenden Bürgen haften dürfen. In dieser Situation kann der IWF sich leicht von seiner noblen Seite zeigen und weniger stingente Auflagen fordern. Seine Klientel hat ja die Schäfchen im Trockenen.

Schäubles brutales Beharren auf Griechenlands Schulddienst samt Weigerung, den Griechen die Schulden zu erlassen, resultiert alleine aus der Tatsache, Deutschland nicht in die Pflichten seiner Bürgschaften rutschen zu lassen. Ja, es ist brutal. Ja, es trifft wie immer die Falschen. Und ja, man hätte vieles auch anders machen können. Aber die Diskussion um den bösen Schäuble ist vollkommen neben der Spur. Bevor wir das tun, sollten wir uns zuerst mal mit ein paar anderen Themen beschäftigen:

1) Was hat die Griechen geritten, sich in eine solche Situation zu begeben, wer hatte da maßgeblich die Finger im Spiel, wer hat davon profitiert? (Apropos... die gleiche Diskussion werden wir wohl bald mal bei der Türkei führen. Wie gut, dass die nicht in der EU/Euro sind)

2) Was hat Deutschland und die EU-Staaten geritten, die Verträge zum Euro zu ignorieren und eine Schuldenunion einzuführen? Wer hatte da maßgeblich die Finger im Spiel, wer hat davon profitiert?

Interessante Fragen. Würden wir sie ernsthaft angehen, stellt sich die Frage nach Deutschlands Rolle im griechischen Nachkrisendrama wohl kaum mehr. Dann haben wir wichtigere Themen zu klären.

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