Posersalamie schrieb am 21.08.2018 00:00:
...sondern durch Investitionen.
Die Renten und Mindestlöhne hätte erhöht werden müssen, das hätte Wachstum generiert.
Renten von was? Die Griechische Rentenkasse war extrem Steuer- (und faktisch Schulden-) finanziert. Das Lohnniveau vor der Krise war extrem zu hoch. Typischerweise klettern dann die Miet- und Immobilienpreise proportional, so dass sich Lebenshaltungskosten einpendeln, die in Athen mit Deutschland vergleichbar waren. Aber die Produktivität! Griechenland hat große Teile der Tomaten aus den Niederlanden importiert wärend die Tomaten auf griechischen Feldern verfaulten. Und NL ist kein Niedriglohnland, braucht zusätzlich viel mehr Energie für Tomatenanbau.
Zumindest funktioniert das aktuell in Portugal, als Teil eines ganzen Bündel von Massnahmen um die Wirtschaft zu stimulieren.
Und dazu war die Griechische Gesellschaft gar nicht fähig. Ich hatte bei Ausbruch der Krise, als die Griechische Regierung Hilfe angeblich (noch) nicht benötigte mit jemand gesprochen, der mal versucht hatte in Gr zu investieren (und Arbeitsplätze zu schaffen). Aussichtslos wg. Korruption.
alles was dem Staat Geld eingebracht hat wurde verschachert, die Wirtschaft zerstört und eine ganze Generation verheizt. Das BIP ist noch etwa halb so gross wie vor der
Krise!
Der rene Verkauf von Staatseigentum ist eigentlich immer ein Fehler. Problem war aber, dass die Staatsbetriebe viel zu Personalkostenintensiv waren. Der Pförtner für 70T€/a beim staatlichen Ölkonzern z.B. Ein mehrfaches zu hohe Belegschaften. These: Ohne Hilfe wäre BIP nur noch 25%. Wert aus der Luft gegriffen, aber beweise das Gegenteil.
Die Chance hätte man aber nutzen können, bei den Banken mal so richtig durchzukärchern und sie auf das zurecht zu stutzen, was sie sein sollten: Dienstleister für die Unternehmen und Privatpersonen.
Bei den Banken hast Du im Prinzip recht. Aber Griechenland hätte dann gar keine Banken mehr, weder im In- noch im Ausland. Island hat das geschafft. Die haben Energie ohne Ende und konnten durch Tourismus und Aluminiumindustrie den Banken eine lange Nase drehen. Griechenland nicht. Wiederhole These: Es gab keine reale Alternative, wenn im Detail auch viel falsch gemacht wurde. Eine auf Dauer gesunde Lösung wäre ja der Austritt aus dem Euro gewesen. Das hätte die Wirtschaft gesundet, aber Renten und Staatswesen ruiniert. Viele haben das ja vorgeschlagen, aber der Preis wäre auch sehr, sehr hoch gewesen.
Beste Grüße
Dietmar