Ansicht umschalten
Avatar von Styl
  • Styl

708 Beiträge seit 15.05.2018

...was die anderen Euroländer zu verantworten haben.

Zum Vergleich hier mal die Höhe der Staatsschulden: 350 Mrd. Zu Beginn der Finanzkrise waren es sogar nur 265 Mrd.

Im Fall z.B. Spaniens werden die spanischen Staatsanleihen, die von staatlichen Krankenkassen, Institutionen usw. gehalten werden, nicht bei der Errechnung der spanischen Staatschulden-Quote mitgerechnent. Wenn man auch sie einbezieht, liegt Spaniens derzeitige Staatschulden-Quote nicht bei 100% des BIPs sondern bei 135%-140% des BIPs...

Von Griechenland haben die europäischen Geldgeber & IWF, unter anderem, das Gegenteil verlangt: nämlich, dass von jetzt an auch diese griechischen Staatsanleihen bei der Schuldenlast mitgezählt werden sollen (bzw. auch alle die, die von staatlichen Karkenkassen, Rentenkassen usw. Griechenlands gehalten werden).

Erst dannach, wurden auch diese GR-Staatsanleihen mit dem durchgeführten Schuldenschnitt (PSI) um 50% geschnitten... Als Resultat, standen die staatlichen Krankenkassen, Rentenfonds usw. Griechenlands um 50% ärmer da und konnten deswegen keine Renten mehr den Griechen auszahlen und kürzten sie um 50%...

Von der anderen Seite, hatte die EZB, vor der Durchführung des Schuldenschnitts, vorprogrammiert(?) von den französichen und deutschen Banken, die von ihnen gehaltenen griechischen Staatsanleihen gekauft.

Wie bekannt, nahmen die griechischen Staatsanleihen, die von der EZB gehalten wurden, nicht an dem 50% Schuldenschnitt Griechenlands teil. M.a.W. genau diejenigen griechischen Staatsanleihen, die sich (anfangs) in den Händen der deutschen und französichen Banken befanden, haben nicht an dem griechischen Schuldenschnitt teilgenomen (sic)!

Da komme ich auf andere Zahlen. Laut Statista sehen die Zahlen so aus:
Vorkrisenstand 2008: 356 Mrd.
Tiefster Stand 2016: 193 Mrd. = 54%.
Die Wirtschaftsleistung ist also fast um die Hälfte geschrumpft.
Und das beste dabei: vollkommen für nichts.
...
Was bleibt ist Leid.

Sie haben 100% in allem vollkomen recht! Was aber die anderen Euroländer zu verantworten haben. Diese haben durch ihr Verhalten dafür gesorgt, unter anderem auch, dass sie die Sicherheit von griechichen Euro-Staatsanleihen massiv infrage gestellt haben.

Alle diese Entscheidungen wurden unisono von der Euro-Gruppe zu lasten ihres schwächsten Mitglieds getroffen. Sie haben sich damals dazu einen Ex-Bankier ausgesucht (sic) und ihn, den Papadimas, dann durch Erpressung zum griechischen Premierminister befördert...

Arme Griechen. Und dann wundert man sich, dass die EU jetzt in Staub zerbröselt. Wenn man nichtmal in der Lage ist demokratisch, ein kleines Euro-Land wie Griechenland wirtschaftlich zu stabilisieren, was, wenn Spanien oder Italien demnächst der Eurozone um die Ohren fliegen werden, wo, schaut man die richtigen Parameter an, es kaum viel besser aussieht zurzeit?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.08.2018 18:48).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten