Schnickschnack.

Die herrschende Klasse hieß in der UdSSR, der DDR und
den anderen sogenannten sozialistischen Ländern immer Arbeiterklasse
(unter Einbeziehung der Bauern). Und dennoch gab es mehrheitlich
Ärmere im Vergleich zu den Arbeiterklassenbonzen. Es geht einzig und
allein um Reich gegen Arm. Und die Reichen werden gewinnen, bis die
Laternenmasten ihrer gesellschaftsregulatorischen Funktion zugeführt
werden. Dann werden sich neue Reiche finden, die die Mehrheit
weiterhin unter ihrem Niveau halten werden. Erst nach mehreren
solcher Umwälzungen sähe ich vielleicht eine Chance, daß die nach
Reichtum Strebenden begreifen, daß nichts für die Ewigkeit gebaut
ist, und von sich aus verzichten lernen. Bisher aber geht doch alles
gut -- in ihrem Sinne. Ausbeutung fremder Länder wie des eigenen
Prekariats macht ihre Position sicher, unter anderem auch, weil sie
sich Politiker halten, die die Gesetze erlassen und durchsetzen, die
das System sichern. Die Merkels laden daher die Ackermanns zu deren
Geburtstag ins Kanzleramt ein, nicht aber die Ackermanns die Merkels
zu deren Jahrestag in ihr Unternehmen. Die Rollen zwischen Herr und
Diener müssen schon streng getrennt bleiben, damit der Laternenmast
im Hintergrund als Drohkulisse erhalten bleibt. Und wenn's denn
brennt, setzen sich die einen in ihr Domizil in der Südsee ab,
während die anderen vor den sogenannten Volkstribunalen beteuern, nie
von irgendetwas gewußt zu haben.