Strohmann

TP verlässt sich ganz offensichtlich darauf, dass wer TP liest die FAZ nicht liest.

Da wird, hauptsächlich anhand von zwei Artikeln, die mehr als zwei bzw. sogar drei Monate alt sind, ein Zerrbild von der angeblichen Parteinahme des konservativen Leitmediums gegen Wagenknecht entworfen, das schlicht unzutreffend ist. Es wird alleine durch die einseitige Auswahl produziert. Auf diesen "Strohmann" drischt man dann ein, um die Eingangsthese zu beweisen, die FAZ versuche, Wagenknecht aus "Panik" in die rechte Ecke zu stellen. Pikanterweise stammen beide Artikel gar nicht aus der FAZ-Redaktion, sondern von externen (linken!) Autoren und können schon von daher kaum als repräsentativ für die konservative Linie der FAZ gelten.

Seither sind mehrere Dutzend Stücke zu Wagenknecht in der FAZ erschienen, darunter ein langes Interview am 17.12.23. Den Grundton der Berichterstattung und Kommentierung würde ich dabei als wohlwollend-neugierig beschreiben.

Zuletzt kommentierte der Chef des Innenressorts der FAZ, Jasper von Altenbockum, vor drei Tagen zur Gründung der Wagenknecht-Partei. Er riet unter der Überschrift "Nicht nur AfD-Wellenreiter" dem CDU Chef Merz, seinen Satz "diese Partei braucht niemand" noch einmal zu überdenken und konnte sich die Wagenknecht-Partei gut als Koalitionspartner der CDU im Osten vorstellen. Klingt das nach "Panikmodus"?

Nicht, dass es in der FAZ keine einseitige Negativberichterstattung gäbe. Ein paar Stichproben zu Artikeln über die Grünen und ihre Minister fördert ein schönes Potpourri sprachmächtiger Verrisse zu Tage.

Von den drei Alternativen AfD, BSW und Werteunion ist das BSW für die CDU, deren Abbild die FAZ ist, sicherlich die angenehmste. Denn das BSW wird die gesamte Konkurrenz mehr Stimmen kosten als die CDU, gleichzeitig gibt es z,B, in der Migrationspolitik und im "Antiwokeism" durchaus Schnittmengen. Der Druck, die "Brandmauer" zur AfD einzureißen -was zum Zerreißen der CDU führen könnte- würde abnehmen. Endlich gäbe es eine andere Machtoption als die ungeliebten und schwindsüchtigen Ampelparteien.