Ansicht umschalten
Avatar von Daniel Unruh
  • Daniel Unruh

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2000

Mit Scharon ist alles möglich

Imranx schrieb am 9. April 2002 4:14
> wenn die "isrealis" dann doch keine gaskammern bauen und die
> palestinänser vor deinen beglückten augen hineintreiben ...

Eine solche "Lösung" wäre allein schon aus logistischen Gründen nicht
sinnvoll. Andererseits ist das Wetter in der Wüste Negev, wo die
alten Konzentrationslager wieder in Betrieb genommen wurden, so rauh,
daß es leicht zu einer Reihe natürlicher Tode kommen kann.

> du ziehst doch nicht etwa einen imposanten atomabwurf vor ... wenn das
> deine nachbarn wüssten ;)

Wer Kernwaffen besitzt, wird sie auch eines Tages einsetzen. Zu
diesem Thema hat Scharon auch sehr wohl seine eigenen Vorstellungen.
Siehe auch: "The Soft and the Delicate" (Amos Oz, erschienen in
Davar, 17.12.1982)

http://www.codoh.com/zionweb/ziondark/zionrac10.html

Leider weiß ich nicht, inwiefern dieser Artikel authentisch ist, doch
die Scharon zugeschriebenen Äußerungen sind sehr erhellend:
"Die Geschichte lehrt uns, daß diejenigen, die nicht töten, von
anderen getötet werden. Das ist ein ehernes Gesetz."
"Laßt sie zittern, laßt sie uns einen tollwütigen Staat nennen. Laßt
sie verstehen, daß wir ein wildes Land sind, gefährlich für unser
Umfeld, nicht normal, daß wir durchdrehen könnten, falls eines
unserer Kinder getötet wird - nur eines!"

Tatsächlich liefert Scharon ein genaues Abziehbild der Außen- und
Verteidigungspolitik der USA - wer das Land angreift, muß mit einer
überproportionalen und verheerenden Reaktion rechnen. Mit anderen
Worten, Scharon verfolgt dieselbe Abschreckungspolitik wie auch die
USA.

Ebenfalls unübersehbar ist Scharons Auffassung vom Leben als ewigem
Kampf, mit einer leicht sozialdarwinistischen Komponente.


Daß Scharon ein herausragender Feldherr mit ausgeprägten
Führer-Qualitäten ist, wird ihm oft bescheinigt, so auch hier:

http://www.jewishpost.com/jp0703/jpn0703c.htm


Scharon wird häufig nachgesagt, gerade von linker Seite, daß er ein
armer Irrer sei, der keine Konzepte habe und nicht wisse, was nach
der nächsten Schlacht käme. Das halte ich für falsch. Scharon denkt
sehr wohl in großen Maßstäben; er hat eine Vision, die er mit
Beharrlichkeit verfolgt.

Solange ihm niemand Steine in den Weg legt, wird er diese Vision
letztlich auch verwirklichen. Es ist das große Glück Scharons, daß er
mit George W. Bush einen amerikanischen Präsidenten gefunden hat, der
ähnlich denkt wie er.

Was wir in diesen Tagen in Israel erleben, ist nicht das Ende. Es ist
der Anfang.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten