edges schrieb am 9. April 2002 10:47
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> *** DER STATUS QUO HINGEGEN BEDEUTET: AUCH IN ZUKUNFT KRIEG ***
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>Walter Hollstein '72
Wie haettest Du Dich denn verhalten, wenn man Dich in den '40er
Jahren darauf reduziert haette, zuerst und vor allem Jude zu sein?
Egal, ob Du religioes oder Zionist waerest oder nicht? Wie haette man
sich, hinabgestossen auf ein archaisches Niveau von
Stammeszugehoerigkeit, entscheiden sollen, wenn welthistorische
Fragen von Krieg und Frieden, Zusammenleben von verschiedenen
Kulturen und Heimat zur Loesung anstanden und zwar gleich morgen,
gleich heute?
Fragen, deren Beantwortung in der Praxis ueber Jahrhunderte weder
Religionen noch Lehren gelungen ist, wie der Holocaust es
ueberdeutlich bewies?
In all diesen Jahrhunderten hat es auf der einen Seite wohl auch
warme Worte, auf der anderen Seite aber immer wieder Massaker
besonders gerne an Juden gegeben.
In einem Zustand voelliger Entwurzelung ausser einer
Stammeszugehoerigkeit, haette sicher auch ich mich dazu entschieden,
lieber zuerst einen Staat zu gruenden, in dem _Juden per Definition
selbstverstaendlich willkommen_ sind, als zu warten, bis die grossen
Fragen der Philosophen und Goetter geloest sind.
Jene halten sich naemlich recht bedeckt, wenn man nicht weiss wohin
und wo man sich sicher fuehlen kann. Haettest Du Dich 1945 darauf
verlassen, dass Leute, die friedliches Zusammenleben wuenschen immer
und zu allen Zeiten in Europa die Oberhand haben wuerden?
Es gab gestern einen kleinen Beitrag ueber die juedische Brigade,
welche gegen die deutsche Wehrmacht angetreten ist. Haettest Du die
Beweggruende dieser Freiwilligen nicht verstehen koennen? Diese
Brigade wurde der Nucleus der israelischen Armee.
Etwas anderes als das Anschwellen des Zionismus haette ich mir nach
dem WW2 nicht vorstellen koennen(im realen Leben), bei aller
(vermeidbaren?) Ungerechtigkereit gegenueber den Einheimischen. Was
lag denn naeher, als dorthin zu gehen, wo wahrscheinlich auch die
eigenen Vorfahren herkamen, und noch einige "Verwandte" waren?
Unbesetzte Laender waren seit der Eiszeit alle schon vergeben.
Aehnliche Situationen waren in der Voelkerwanderung normal, war es
dies eines ihrer letzten Kapitel? Das schlimme ist nur, dass die
israelische Gesellschaft in dieser Haltung zu verharren scheint, was
wiederum auch von den ebenfalls archaischen Denk- und
Verhaltensweisen ihrer Nachbarn (mehrheitlich) gefoerdert wird und
sich durch die Siedlungspolitik in die Sackgasse fuehrt. Und so hat
denn eine Armee, welche einst begeistert gegen Nazis in den Krieg
zog, solche Elemente wie "Arik" Sharon grossgezogen, Atavisten aus
dunklen Zeiten.
Wie moegen sich nun die zaehlenmaessig in der Region hoffnungslos
unterlegenen Juden an den Gedanken eines binationalen Staates
gewoehnen, in einem Meer von Mullahs, die womoeglich noch die
Scharia einfuehren wollen, ganz demokratisch? Ein solches Modell _auf
die Schnelle_ macht Juden eben schon wieder von dem Wohlwollen einer
anderen Kultur existentiell abhaengig und davon haben sie einfach die
Faxen dicke.
Wir haben leicht reden, uns kann ja sowas nicht passieren, wir sind
es gewohnt die Welt aus der Sicht eines Volkes von Zigmillionen zu
betrachten und sind nicht umgeben von Laendern mit ueberaus
zweifelhaften Regierungen und mittelalterlichen Extremisten. Und die
sprichwoertliche arabische Gastfreundschaft gilt fuer Gaeste, denen
will man sich praesentieren, mit denen will man Spass haben, nicht
aber fuer Untertanen oder Rivalen.
Auch unsere Gesellschaften im Westen tun sich schwer mit der
Integration von Ethnien und Kulturen(haben die Juden schon
ausprobiert), wie koennen wir erwarten, dass die Israelis unter
wesentlich extremeren Bedingungen uns mal eben zeigen, wie das geht.
Wenn sie das allerdings schaffen, dann waere Israel/Palaestina
wirklich das "heilige Land", dann duerfen wir ein neues Kapitel in
die "Schriften" schreiben und nach Jerusalem pilgern!
nyx
PS: Gedanken eines Juden (wahrscheinlich):
http://www.seruv.org.il/forum/ShowMessage.asp?id=16044&Fnumber=1&SunI
d=0
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> *** DER STATUS QUO HINGEGEN BEDEUTET: AUCH IN ZUKUNFT KRIEG ***
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>Walter Hollstein '72
Wie haettest Du Dich denn verhalten, wenn man Dich in den '40er
Jahren darauf reduziert haette, zuerst und vor allem Jude zu sein?
Egal, ob Du religioes oder Zionist waerest oder nicht? Wie haette man
sich, hinabgestossen auf ein archaisches Niveau von
Stammeszugehoerigkeit, entscheiden sollen, wenn welthistorische
Fragen von Krieg und Frieden, Zusammenleben von verschiedenen
Kulturen und Heimat zur Loesung anstanden und zwar gleich morgen,
gleich heute?
Fragen, deren Beantwortung in der Praxis ueber Jahrhunderte weder
Religionen noch Lehren gelungen ist, wie der Holocaust es
ueberdeutlich bewies?
In all diesen Jahrhunderten hat es auf der einen Seite wohl auch
warme Worte, auf der anderen Seite aber immer wieder Massaker
besonders gerne an Juden gegeben.
In einem Zustand voelliger Entwurzelung ausser einer
Stammeszugehoerigkeit, haette sicher auch ich mich dazu entschieden,
lieber zuerst einen Staat zu gruenden, in dem _Juden per Definition
selbstverstaendlich willkommen_ sind, als zu warten, bis die grossen
Fragen der Philosophen und Goetter geloest sind.
Jene halten sich naemlich recht bedeckt, wenn man nicht weiss wohin
und wo man sich sicher fuehlen kann. Haettest Du Dich 1945 darauf
verlassen, dass Leute, die friedliches Zusammenleben wuenschen immer
und zu allen Zeiten in Europa die Oberhand haben wuerden?
Es gab gestern einen kleinen Beitrag ueber die juedische Brigade,
welche gegen die deutsche Wehrmacht angetreten ist. Haettest Du die
Beweggruende dieser Freiwilligen nicht verstehen koennen? Diese
Brigade wurde der Nucleus der israelischen Armee.
Etwas anderes als das Anschwellen des Zionismus haette ich mir nach
dem WW2 nicht vorstellen koennen(im realen Leben), bei aller
(vermeidbaren?) Ungerechtigkereit gegenueber den Einheimischen. Was
lag denn naeher, als dorthin zu gehen, wo wahrscheinlich auch die
eigenen Vorfahren herkamen, und noch einige "Verwandte" waren?
Unbesetzte Laender waren seit der Eiszeit alle schon vergeben.
Aehnliche Situationen waren in der Voelkerwanderung normal, war es
dies eines ihrer letzten Kapitel? Das schlimme ist nur, dass die
israelische Gesellschaft in dieser Haltung zu verharren scheint, was
wiederum auch von den ebenfalls archaischen Denk- und
Verhaltensweisen ihrer Nachbarn (mehrheitlich) gefoerdert wird und
sich durch die Siedlungspolitik in die Sackgasse fuehrt. Und so hat
denn eine Armee, welche einst begeistert gegen Nazis in den Krieg
zog, solche Elemente wie "Arik" Sharon grossgezogen, Atavisten aus
dunklen Zeiten.
Wie moegen sich nun die zaehlenmaessig in der Region hoffnungslos
unterlegenen Juden an den Gedanken eines binationalen Staates
gewoehnen, in einem Meer von Mullahs, die womoeglich noch die
Scharia einfuehren wollen, ganz demokratisch? Ein solches Modell _auf
die Schnelle_ macht Juden eben schon wieder von dem Wohlwollen einer
anderen Kultur existentiell abhaengig und davon haben sie einfach die
Faxen dicke.
Wir haben leicht reden, uns kann ja sowas nicht passieren, wir sind
es gewohnt die Welt aus der Sicht eines Volkes von Zigmillionen zu
betrachten und sind nicht umgeben von Laendern mit ueberaus
zweifelhaften Regierungen und mittelalterlichen Extremisten. Und die
sprichwoertliche arabische Gastfreundschaft gilt fuer Gaeste, denen
will man sich praesentieren, mit denen will man Spass haben, nicht
aber fuer Untertanen oder Rivalen.
Auch unsere Gesellschaften im Westen tun sich schwer mit der
Integration von Ethnien und Kulturen(haben die Juden schon
ausprobiert), wie koennen wir erwarten, dass die Israelis unter
wesentlich extremeren Bedingungen uns mal eben zeigen, wie das geht.
Wenn sie das allerdings schaffen, dann waere Israel/Palaestina
wirklich das "heilige Land", dann duerfen wir ein neues Kapitel in
die "Schriften" schreiben und nach Jerusalem pilgern!
nyx
PS: Gedanken eines Juden (wahrscheinlich):
http://www.seruv.org.il/forum/ShowMessage.asp?id=16044&Fnumber=1&SunI
d=0