"Defender" ist als Name für diesen aggressiven Truppenaufmarsch tatsächlich orwellinisches Neusprech. Dass ausgerechnet Deutschland hier als Aufmarschgebiet und logistische Drehscheibe dient, hat Tradition seit dem Kalten Krieg, den man in Washington offenbar wieder in ganzer Schönheit mit Russland entfachen möchte.
Von Russland geht derzeit keine wahrnehmbare direkte Bedrohung gegen die NATO aus. Darum geht es natürlich aber auch nicht. Russland unterstellt sich nicht der "Pax Americana" und ist deshalb eine Bedrohung für die globale Dominanz der USA. Und EU-Europa lässt sich zum bereitwilligen Handlanger dieser US-Interessen machen, anstatt die eigenen Interessen in diesem Spiel zu verfolgen.
Wenn man schon unseren den USA gegenüber ziemlich devoten Außenminister Maas sieht, dann erahnt man, was uns da in Zukunft noch blühen kann. Denn eines sollte hierzulande allen klar sein, den USA ist es völlig egal, ob Hunderttausende im Nahen Osten oder in Mitteleuropa Opfer ihrer Stellvertreterkriege werden.
Die USA sind eine im politischen und ökonomischen Abstieg befindliche Supermacht. Offenbar will man sich in Washington nun aber notfalls mit Waffengewalt den historisch ziemlich einmaligen Status eines global dominierenden Hegemon erhalten. Dieser Plan wird aber angesichts der sich ständig im Wandel befindlichen Welt natürlich scheitern.
Die USA ähneln immer mehr "Obervolta mit Atomraketen" und haben leider keinen Gorbatschow als Präsidenten. - OmO