Kaschuge schrieb am 04.11.2019 13:07:
Natürlich ziehen die großen Städte Menschen an, denen die soziale Kontrolle in Dörfern und Kleinstädten zu eng ist. Das sind häufig Menschen, deren Verhalten evtl. zu abweichend von den gerade in Dörfern und Kleinstädten herrschenden strengen Normal-Verhaltensnormen ist. Im Dorf und in der Kleinstadt fühlen von der Verhaltensnorm abweichende Menschen sich eingeschränkt - in der Großstadt mit ihrem viel weiteren Toleranzhorizont können sie aufatmen und sich entfalten.
Die Dorfgemeinschaft bietet dagegen demjenigen, der bereit ist, sich einzufügen, der fähig ist, seine evtl. sogar vorhandenen individuellen Abweichungen zu unterdrücken, eine Geborgenheit, die die große Stadt nicht bietet - was sicher gut für die psychische Gesundheit ist, wenn man die strenge Einbindung ertragen kann.
Das sind reine Klischees, die maximal noch für sehr keine Dörfer zutreffen. Schon in größeren Dörfern gibt es eine derartige Einbindung und Kontrolle nicht mehr, in Kleinstädten schon gar nicht.