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  • Haschpappi

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2017

Re: "Sippenhaft": Die Medien verwenden immer häufiger diesen negativ geprägten..

Was soll denn daran >>negativ geprägt.....<< sein ?

Das ist eine gängige und normale Bezeichnung für eine Art der Kollektivhaftung,welche so oder in anderer Form noch vielerorts angewendet wird.

...Anwendung fand, z.B. bei den Nazi's im 3. Reich:

"(...) Nationalsozialismus

Im NS-Staat war die Sippenhaft eine mit Gewalt erzwungene Sippenhaftung, die als Druckmittel gegen die weitere Verwandtschaft eines Schuldigen eingesetzt wurde und Angehörige mit Freiheit, Vermögen oder Leben haftbar machte.[2] Sippenhaft bedeutete dabei in der Regel Einweisung in ein Konzentrationslager.

Als eines der ersten Beispiele dieser Art von Sippenhaftung verhaftete die Gestapo am 13. Juli 1933 vier Verwandte Philipp Scheidemanns, nachdem der ehemalige Reichskanzler in der New York Times einen „Schmähartikel“ gegen Deutschland veröffentlicht hatte. Im November 1939 verhaftete die Gestapo nach dem gescheiterten Anschlag auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller auch die Familie des geständigen Attentäters Johann Georg Elser.[3]

Der Vater des Gustloff-Attentäters David Frankfurter, Oberrabbiner Moritz Frankfurter, wurde nach dem Einmarsch in Jugoslawien am 6. April 1941 von der SS gefangen genommen und öffentlich gefoltert.

Nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich im Mai 1942 wurden die im deutschen Protektorat Böhmen und Mähren gebliebenen Familienangehörigen des ehemaligen tschechoslowakischen Ministers Ladislav Karel Feierabend, der nun Mitglied der Exilregierung in London war, in Konzentrationslager deportiert: seine Ehefrau, sein Vater, sein Bruder sowie dessen Frau und Söhne.

Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden die Kinder der Attentäter in das Kinderheim im Borntal in Bad Sachsa verschleppt,[4] erwachsene Angehörige wie Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg in Konzentrationslagern inhaftiert. Zahlreiche Angehörige früherer oder gegenwärtiger Gegner des NS-Regimes wurden im Rahmen der Aktion Gitter verhaftet oder anderen Repressionen ausgesetzt.

Am 5. Februar 1945 legte Wilhelm Keitel die Haftung mit Vermögen, Freiheit oder Leben für Angehörige von deutschen Kriegsgefangenen fest, die in der Gefangenschaft Angaben über Stärke, Bewaffnung und Einsatzort ihrer Truppe gemacht und deshalb wegen Landesverrat rechtskräftig zum Tode verurteilt worden waren.[5]

Im Frühjahr 1945 kam es zu einem besonders dramatischen Fall von Sippenhaft: Im KZ Buchenwald wurde eine Gruppe von über 100 Sippenhäftlingen gesammelt, darunter zwölf Familienmitglieder Stauffenbergs,[6] aber auch politisch eher wenig belastete wie aus der Familie des früheren Chefs der Heeresleitung Kurt von Hammerstein sowie vor allem Angehörige für außenpolitisch bedeutsam gehaltener Ausländer. Am 3. April 1945 wurde diese Gruppe zunächst ins KZ Dachau transportiert, dann am 17. April 1945 nach Innsbruck. Der Treck von inzwischen fast 140 Häftlingen zog dann zu Fuß unter Bewachung durch die SS durch die Dolomiten in Richtung Südtirol. Am 30. April 1945 wurden die Häftlinge durch den Offizier Wichard von Alvensleben aus der Gewalt der SS erlöst, im Hotel Pragser Wildsee in Niederdorf einquartiert und am 4. Mai 1945 von der 5. US-Armee aus deutscher Hand befreit und bis Ende Juni 1945 auf Capri untergebracht.[7] Diese Geschichte verfilmte Christian Frey für das ZDF im Doku-Drama Wir, Geiseln der SS.[8] (...)"

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sippenhaftung

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.08.2023 16:16).

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