honeymellon schrieb am 21. Dezember 2005 8:25
> ...daß man zulassungsfähige Sorten hat. Die Scheuklappen-Politik der
> letzten Jahre und das allgemeine "das nutzt doch nur den
> Großkonzernen"-Geheul haben entsprechende Fortschritte wirkungsvoll
Wer bitte hat den nun etwas von diesen tollen patentierten
gentechnisch
veränderten Produkten? Die Bauern in Indien, die in den Selbstmord
getrieben wurden?
> verhindert. Eine spezifisch deutsche Schizophrenie: während in Foren
> und Meinungsbekundungen vollmundig auf hohe Qualität und "natürlich"
> angebaute Lebensmittel gepocht wird, stehen auf dem wöchentlichen
> Einkaufszettel nur die "Geiz-ist-Geil"-Lebensmittel.
Du nennst es schizophren.
Ich nenne es traurig, wenn die Leute wissen, was gut für sie wäre,
aber letztendlich durch die Umstände dazu gebracht werden, "geizig
zu sein".
> Auch wenn es viele in den TP-Foren nicht wahrhaben wollen: gerade in
> der Landwirtschaft funktioniert die Marktwirtschaft. Würde es einen
Die Landwirtschaft gehört zu den am stärksten subventionierten
Bereichen
unserer Gesellschaft. Und da funktioniert die Marktwirtschaft?
> echten Bedarf(!) nach ökologisch oder sonstwie angebauten
> Lebensmitteln geben, würde es auch mehr Betriebe geben, die so
> wirtschaften. Aber solange die Leute leiber ihre Kartoffeln für 1,99
> das Kilo im Supermarkt mitnehmen, brauchen wir eben Sorten, die sich
> vor allem durch Lagerfähigkeit, Transportresistenz und möglichst
> strandardisierte Verarbeitbarkeit auszeichnen.
Warum kaufen denn die Leute die billigen Kartoffeln? Da könnte man
zig Gründe aufzählen (es ist ihnen egal; es ist ihnen nicht egal,
aber sie wollen es sich nicht leisten ... können es sich nicht
leiste etc). Dann kann man nachfragen: welche gesellschaftlichen
Randbedingungen tragen zum Status quo bei?
Ist es Zufall, dass "geiz ist geil" beworben wird; aber jeder
einen tollen Urlaub im Jahr machen muß und den neuesten
Flachfernseher besitzen muß, um gesellschaftlich zu zählen?
Ich glaube schon: wenn die Menschen "bewußter" leben würden;
dann sähe die Lage ganz anders aus. Dann würde aber auch vieles
in unserer Gesellschaft nicht mehr so funktionieren wie es jetzt
ist.
Nein; es ist nicht nur die Schuld von "denen da oben" - aber "die
da oben" existieren; und auch wissen was gut für sie ist ...
Soll heißen: unsere aktuellen Verhältnisse sind meines Erachtens
nicht zufällig so. Und jetzt einen Aspekt rauszugreifen zu
behaupten "man sieht ja, dass kein Bedarf für Bio-Produkte da ist"
ist deswegen in meinen Augen wenig sinnvoll.
> ...daß man zulassungsfähige Sorten hat. Die Scheuklappen-Politik der
> letzten Jahre und das allgemeine "das nutzt doch nur den
> Großkonzernen"-Geheul haben entsprechende Fortschritte wirkungsvoll
Wer bitte hat den nun etwas von diesen tollen patentierten
gentechnisch
veränderten Produkten? Die Bauern in Indien, die in den Selbstmord
getrieben wurden?
> verhindert. Eine spezifisch deutsche Schizophrenie: während in Foren
> und Meinungsbekundungen vollmundig auf hohe Qualität und "natürlich"
> angebaute Lebensmittel gepocht wird, stehen auf dem wöchentlichen
> Einkaufszettel nur die "Geiz-ist-Geil"-Lebensmittel.
Du nennst es schizophren.
Ich nenne es traurig, wenn die Leute wissen, was gut für sie wäre,
aber letztendlich durch die Umstände dazu gebracht werden, "geizig
zu sein".
> Auch wenn es viele in den TP-Foren nicht wahrhaben wollen: gerade in
> der Landwirtschaft funktioniert die Marktwirtschaft. Würde es einen
Die Landwirtschaft gehört zu den am stärksten subventionierten
Bereichen
unserer Gesellschaft. Und da funktioniert die Marktwirtschaft?
> echten Bedarf(!) nach ökologisch oder sonstwie angebauten
> Lebensmitteln geben, würde es auch mehr Betriebe geben, die so
> wirtschaften. Aber solange die Leute leiber ihre Kartoffeln für 1,99
> das Kilo im Supermarkt mitnehmen, brauchen wir eben Sorten, die sich
> vor allem durch Lagerfähigkeit, Transportresistenz und möglichst
> strandardisierte Verarbeitbarkeit auszeichnen.
Warum kaufen denn die Leute die billigen Kartoffeln? Da könnte man
zig Gründe aufzählen (es ist ihnen egal; es ist ihnen nicht egal,
aber sie wollen es sich nicht leisten ... können es sich nicht
leiste etc). Dann kann man nachfragen: welche gesellschaftlichen
Randbedingungen tragen zum Status quo bei?
Ist es Zufall, dass "geiz ist geil" beworben wird; aber jeder
einen tollen Urlaub im Jahr machen muß und den neuesten
Flachfernseher besitzen muß, um gesellschaftlich zu zählen?
Ich glaube schon: wenn die Menschen "bewußter" leben würden;
dann sähe die Lage ganz anders aus. Dann würde aber auch vieles
in unserer Gesellschaft nicht mehr so funktionieren wie es jetzt
ist.
Nein; es ist nicht nur die Schuld von "denen da oben" - aber "die
da oben" existieren; und auch wissen was gut für sie ist ...
Soll heißen: unsere aktuellen Verhältnisse sind meines Erachtens
nicht zufällig so. Und jetzt einen Aspekt rauszugreifen zu
behaupten "man sieht ja, dass kein Bedarf für Bio-Produkte da ist"
ist deswegen in meinen Augen wenig sinnvoll.