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561 Beiträge seit 02.12.2002

Problem erkannt!

oyan schrieb am 21. Dezember 2005 10:32

> Hi,

> nun ist es leider nicht so, dass man kaufen könnte, was man wöllte.
> Mir persönlich würde es ja schon reichen, dass kaufen zu können, was
> in der näheren Umgebung angebaut wird. Da es dafür aber keinen
> zentralen Markt gibt, der neben Obst, Gemüse und Wurst auch Wassser,
> Saft und Konserven aus der Region führt, artet eine diesbezügliche
> Konsequenz in eine Tour mit einer erschreckenden Ökobilanz aus.
> Andererseits ist selbst in Bio-/ Ökoläden nicht alles auch wirklich
> sinnvoll. Milch oder Bier! oder anderes über vierhundert km quer
> durch Dt. zu karren, obwohl es zwanzig km weiter auch angebaut wird,
> kann nicht ökologisch sinnvoll sein. Zumal es aus allergologischer
> Sicht sogar problematisch ist, Lebensmittel zu verzehren, die nicht
> aus der näheren Umgebung stammen. Bei Honig ist dieser Effekt schon
> nachgewiesen.
Sehe ich ganz genauso, und das schlägt sich auch in meinem
wöchentlichen Einkaufszettel nieder. Nicht immer (auf Südfrüchte
möchte ich bspw. nicht verzichten), aber was Milch, Bier etc.
anbelangt sieht es so aus.

Das Hauptproblem ist in der Tat die Distribution, d.h. es gibt eben
keinen zentralen Supermarkt, ja nicht mal einen vernünftigen Markt,
wo man sich zentral  mit so etwas versorgen kann. Immer nur Bioladen
oder Dinkelkekse bringen es halt auch nicht. Da hilft nur eins:
selbst die Initiative ergreifen, aber möglichst in einer Stadt mit
ausreichender Kaufkraft. Das Hauptproblem ist, daß man selbst als
Händler auftreten muß und damit seinen Erzeugern gegenüber
Abnahmegarantieen eingeht. Dann braucht man etwas finanziellen Atem,
um so lange durchzuhalten, bis die Idee angenommen wird und aus der
Ecke der verspinnerten und verschrobenen Schwurbel heraus ist.

Gruß
H.M.

> Es kommt also m.E. nicht allein darauf an, wie das Zeug produziert
> wird, sondern auch wo. Denn zuvörderst ist die Pflanze ein Produkt
> des Bodens, auf dem sie wächst und nimmt dessen Bestandteile auf.
> Beim Wein legen wir auf so etwas Wert. Allerdings sind wir als
> Konsumenten ebenso ein Produkt unserer näheren Umgebung, geprägt z.B.
> durch Luft und Trinkwasser und deren Bestandteile. Bis zu einen
> gewissen Grade wird unser Körper, je nach Konstitution, die
> Unterschiede kompensieren können.

> Nun wird nicht jede Kiwi oder Avocado gleich zum Kollaps führen, aber
> der sorglose Umgang mit Mehl, Wasser und ähnlichen
> Grundnahrungsmitteln belastet ebenfalls unseren Körper. Leider wird
> dem zu wenig Beachtung geschenkt.

> Fände dies mehr Beachtung, hätten unsere Landwirte auch weniger
> Absatzschwierigkeiten und müssten sich nicht mit zwielichtigen
> Methoden der Ertragssteigerung abgeben. Allerdings können in einem
> rein marktwirtschaftlichem Umfeld solche Überlegungen keine Rolle
> spielen, denn sie vermindern den Profit.

> So long
Siehe oben. 

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