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  • Zetscho

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OK

Bettina Schlagheck schrieb am 22. Dezember 2005 12:59

> Abgesehen davon frag ich dich auch nicht nach deinem Arbeitgeber! Ist
> mir im Übrigen auch sch...egal, denn ich diskutiere ja mit dir und
> nicht mit deinem Arbeitgeber, oder?

OK, lassen wir das. Sorry meinerseits, ein Link hätte genügt, die
Adresse war wirklich nicht nötig. Aber interessant zu wissen, mit wem
man es zu tun hat. :-)

Kleiner Ausgleich: Ich bin IT-Student in KN und arbeite halbtags für
den größten deutschen Elektro-Konzern.

> Um das ganze auf eine etwas sachlichere Diskussion zurückzuführen:
> ich persönlich (!) bin für eine Kennzeichnung von tierischen
> Produkten von Tieren, die mit GV-Futtermitteln gefüttert wurden. Das
> hatte ich noch unbeantwortet gelassen...

OK, nur reicht das? Kurz vorab: Ich bin sicher nicht grundsätzlich
gegen Gentechnik, nur dort, wo sie und ihre Produkte das Labor
verlassen. Gentechnik in der Krebsforschung, Stammzellenforschung
oder zur Gewinnung von Medikamenten oder anderen Nutzstoffen aus
Mikroorganismen NUTZT den Menschen und ist außerdem sauber und
sicher. Aber hier geht es ja um Grüne Gentechnik.

Man muß sich da folgende Fragen stellen:

- wem nutzt die Grüne Gentechnik?

In erster Linie den Unternehmen, die GVO entwickeln. Bauern und
Verbrauchern nutzt sie kaum oder gar nicht.

- brauchen wir (also Menscheit ohne Konzerne) Gentechnik in der
Landwirtschaft?

Nein, wir haben genügend Nahrungsmittel, wir haben eher ein
Verteilungsproblem und da Grüne Gentechnik mit ihrer Fortführung und
Potentzierung der Monopolisierung des Agrarmarktes diese
problematische Verteilung eher verstärken als abschwächen wird, ist
sie abzulehnen. Diese Entwicklung ist durch die Patentierung der GVOs
gegeben, die Bauern (auch solche, die durch Auskreuzung befallen
werden) von den Konzernen abhängig macht. Ich wäre mit Grüner
Gentechnik einverstanden ohne die Patente. Nur würde es dann keine
mehr geben, weil sie sich kommerziell schlicht nicht rentiert, bzw.
es würde keine kommerzielle Grüne Gentechnik mehr geben. Die einzig
vernünftige Entwicklung in diesem Bereich, der "Goldene Reis" ist ja
z.B. nicht kommerziell.

Mein Kompromißvorschlag: Grüne Gentechnik ja, Patente dafür nein.

- habe ich als Verbraucher eigentlich eine freie Wahl?

Nein, da durch Auskreuzung nicht verhindert werden kann, dass auch
die Erträge von Bio-Bauern und anderen, die auf GT verzichten, die
veränderten Gene tragen. D.h. durch die Einführung der Grünen
Gentechnik gehen zwei wesentliche Bestandteile des
westlich-freiheitlichen Wertesystems verloren: Das Recht auf
Selbstbestimmung in der freien Demokratie und Transparenz und
Wahlfreiheit in der freien Marktwirtschaft. Das kann ich nicht
gutheißen.

Mögliche gesundheitliche Risiken durch GVO sehe ich eher zu
vernachlässigen. Die Belastung der Nahrung durch Pestzide und
Herbizide, Umweltgifte, Belastung des Grundwassers und eine generell
schlechte Nahrung und ungesunder Lebenswandel, sowie der hohe
Gebrauch von Genußgiften, sind viel schädlichere Punkte bzgl. der
Volksgesundheit. Darin liegt imo auch der Hauptfehler, der
GGT-Gegner: Die Fixierung auf Gesundheit. Sicher kann man da Ängste
schüren, aber sachlich haben hier die Befürworter ein Plus.

Also, was würdest zu den oben drei genannten Punkten sagen?

Gruß, Z.

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