jaho schrieb am 21. Dezember 2005 9:40
> Zetscho schrieb am 21. Dezember 2005 3:52
>
> > Also alles fürn Arsch. Aber hauptsache unsere Heiligen (Konzerne)
> > können Absolution (Profite) erfahren (einbringen).
>
> So langsam wird es aber albern.
>
z.b.
Gläubiger - in der Religion sowohl als auch im Kapitalismus ein
Mensch, der im Gegensatz zum Wissenden eben nur glaubt bzw. glauben
muss, dass Gott allmächtig ist und ihn dereinst erlösen wird bzw.
dass auch die anderen Mitglieder der Glaubensgemeinschaft ein
gottgefälliges Leben zu führen sich bemühen und er so im Falle des
Kapitalismus das ihm geschuldete (siehe Schuld/Schulden) Geld auch
erhält.
Kredit - von lat. credere = glauben, vertrauen auf...
Magisches Viereck - die nie erreichbare Harmonie zwischen den
Faktoren Vollbeschäftigung, Geldwertstabilität, Wachstum und
außenwirtschaftlichem Gleichgewicht.
Messe - liturgisches Opferritual, in dessen Verlauf sich Gott den
Gläubigen symbolisch präsentiert und ihnen ihre Sünden vergibt. Im
Kapitalismus Veranstaltung, bei der Waren präsentiert werden zum
Zweck der Verkaufs, welcher Erlösung bringen soll von der
gegenständlichen Existenzweise dieser Waren durch ihre Verflüssigung
zu Geld (siehe "Erlös" und "Vertrieb").
Rat der fünf Weisen - Vertreter so genannter
Wirtschaftsforschungs-Institute, die mit jährlichen Orakelsprüchen
über die wirtschaftliche Entwicklung hervortreten und mit penetranter
Regelmäßigkeit verkünden, die Krise des warenproduzierenden Systems
könne dadurch überwunden werden, dass mehr gearbeitet wird, um mehr
Arbeit zu schaffen, damit wieder mehr gearbeitet werden kann, um das
Wachstum zu steigern, welches wiederum zu mehr Arbeit führe, um noch
einmal mehr arbeiten zu können, damit mehr Arbeit geschaffen werde,
um erneut mehr arbeiten zu können usw. Vorbild scheinen hier die
"primitiven" Regenmacher zu sein, die singen und tanzen und
Beschwörungsformeln murmeln und Opfer darbringen, damit es regne, die
aber mehr singen, tanzen, murmeln und opfern, wenn es nicht regnet
und den abermals ausbleibenden Regen zum Anlass nehmen, noch mehr zu
murmeln, zu singen, zu tanzen und zu opfern usw.
Schuld/Schulden - in sündiger Weise von Gott abgefallene Menschen
verstricken sich in Schuld, die, wenn überhaupt, nur durch Reue und
ein bußfertiges Leben getilgt werden kann. Im Kapitalismus stehen
dafür die Schulden, für welche die Schuldner, sofern sie sie nicht
aus eigener Kraft tilgen können, aus der Gemeinschaft der Gläubigen
ausgeschlossen werden.
Vertrieb - von vertreiben, verjagen, austreiben. Wie einst böse
Geister und Dämonen müssen im Kapitalismus die Waren vertrieben
werden. Eine Ware, die auf Lager liegt und sich von dort nicht
vertreiben lässt, ist ein Unglück, weil der in ihr
vergegenständlichte Wert nicht realisiert, d.h. in Geld umgesetzt
werden kann, was allein dazu führt den bösen "Geist" (Wert)
vorübergehend zu bannen.
Wertschöpfung - analog zur göttlichen creatio ex nihilo die
Vermehrung (Verwertung) des Werts als unendlicher Prozess der
Entäußerung und Wiedervereinigung von Gott Vater (Wert) und Gott Sohn
(Mehrwert) über den Heiligen Geist der abstrakten Arbeit.
> Zetscho schrieb am 21. Dezember 2005 3:52
>
> > Also alles fürn Arsch. Aber hauptsache unsere Heiligen (Konzerne)
> > können Absolution (Profite) erfahren (einbringen).
>
> So langsam wird es aber albern.
>
z.b.
Gläubiger - in der Religion sowohl als auch im Kapitalismus ein
Mensch, der im Gegensatz zum Wissenden eben nur glaubt bzw. glauben
muss, dass Gott allmächtig ist und ihn dereinst erlösen wird bzw.
dass auch die anderen Mitglieder der Glaubensgemeinschaft ein
gottgefälliges Leben zu führen sich bemühen und er so im Falle des
Kapitalismus das ihm geschuldete (siehe Schuld/Schulden) Geld auch
erhält.
Kredit - von lat. credere = glauben, vertrauen auf...
Magisches Viereck - die nie erreichbare Harmonie zwischen den
Faktoren Vollbeschäftigung, Geldwertstabilität, Wachstum und
außenwirtschaftlichem Gleichgewicht.
Messe - liturgisches Opferritual, in dessen Verlauf sich Gott den
Gläubigen symbolisch präsentiert und ihnen ihre Sünden vergibt. Im
Kapitalismus Veranstaltung, bei der Waren präsentiert werden zum
Zweck der Verkaufs, welcher Erlösung bringen soll von der
gegenständlichen Existenzweise dieser Waren durch ihre Verflüssigung
zu Geld (siehe "Erlös" und "Vertrieb").
Rat der fünf Weisen - Vertreter so genannter
Wirtschaftsforschungs-Institute, die mit jährlichen Orakelsprüchen
über die wirtschaftliche Entwicklung hervortreten und mit penetranter
Regelmäßigkeit verkünden, die Krise des warenproduzierenden Systems
könne dadurch überwunden werden, dass mehr gearbeitet wird, um mehr
Arbeit zu schaffen, damit wieder mehr gearbeitet werden kann, um das
Wachstum zu steigern, welches wiederum zu mehr Arbeit führe, um noch
einmal mehr arbeiten zu können, damit mehr Arbeit geschaffen werde,
um erneut mehr arbeiten zu können usw. Vorbild scheinen hier die
"primitiven" Regenmacher zu sein, die singen und tanzen und
Beschwörungsformeln murmeln und Opfer darbringen, damit es regne, die
aber mehr singen, tanzen, murmeln und opfern, wenn es nicht regnet
und den abermals ausbleibenden Regen zum Anlass nehmen, noch mehr zu
murmeln, zu singen, zu tanzen und zu opfern usw.
Schuld/Schulden - in sündiger Weise von Gott abgefallene Menschen
verstricken sich in Schuld, die, wenn überhaupt, nur durch Reue und
ein bußfertiges Leben getilgt werden kann. Im Kapitalismus stehen
dafür die Schulden, für welche die Schuldner, sofern sie sie nicht
aus eigener Kraft tilgen können, aus der Gemeinschaft der Gläubigen
ausgeschlossen werden.
Vertrieb - von vertreiben, verjagen, austreiben. Wie einst böse
Geister und Dämonen müssen im Kapitalismus die Waren vertrieben
werden. Eine Ware, die auf Lager liegt und sich von dort nicht
vertreiben lässt, ist ein Unglück, weil der in ihr
vergegenständlichte Wert nicht realisiert, d.h. in Geld umgesetzt
werden kann, was allein dazu führt den bösen "Geist" (Wert)
vorübergehend zu bannen.
Wertschöpfung - analog zur göttlichen creatio ex nihilo die
Vermehrung (Verwertung) des Werts als unendlicher Prozess der
Entäußerung und Wiedervereinigung von Gott Vater (Wert) und Gott Sohn
(Mehrwert) über den Heiligen Geist der abstrakten Arbeit.