bei vielem was man von gentechnik kritikern ("oekos") hoert,
faellt einem auf, dass die betreffenden bestenfalls das
richtige meinen, aber leider, auf grund nicht vorhandenen
wissens nicht sagen.
schlimmstenfalls sind ihre aeusserungen dann nur
noch "gut gemeint"...
"synthetische dna", "kuenstliche gene" o.ae. waeren
beispiele dafuer. diese begriffe gibt es zwar tatsaechlich,
(fuer synthetisierte dna abschnitte, oder gar von menschen
erdachte sequenzen) aber sie werden natuerlich von
gentechnik-kritik eher als synonym fuer "boese" benutzt.
und das ist natuerlich genauso quatsch, wie wie
beispielsweise von handgeschriebenem ascii-text
zu sprechen. bei einem identischen text ist es
voellig wurst wie er in die maschiene gekommen ist.
und gene sind (haben ihre entsprechung in) text.
was man kritisieren moechte ist eigentlich etwas anderes:
naemlich das (menschenverursachte) auftauchen von genen
dort wo sie eigentlich nicht hingehoeren.
(fuer die erbsenzaehler: ich meine natuerlich "aktive" gene,
im genom eines organismus, nicht dna-bruchstuecke im
fruehstueck)
und da muss man tatsaechlich im einzelfall genau gucken,
ob deren praesenz voellig harmlos, oder potentiell
gefaehrlich ist. was keinesfalls trivial ist.
wie auch immer, kritik, die man bestenfalls als naiv
bezeichnen kann, ist ein gefundenes fressen
fuer die propagandisten der "anderen seite", und scheint
diese zu veranlassen "schlampig" zu werden, und noch
mehr unsinn zu verbreiten als sonst. das ist ein aergernis.
der "golden rice" wird ja immer wieder angefuehrt. und
tatsaechlich ist dieser ein beispiel fuer eine harmlose und
sinnvoll scheinende (im einzelfall sogar tatsaechlich sinnvolle)
manipulation. aber es ist ja wohl unsinn zu behaupten, dass
damit ein quasi natuerlich vorhandenes problem geloest wird,
sondern ganz im gegenteil, es wird ein problem dass unsere
westliche zivilisation erst hervorgerufen hat durch eine
neue entwicklung eben dieser 'gefixed'.
methodisch nicht unbedingt das richtige vorgehen.
(ursache beheben ist bei problemen im allgemeinen
die bessere wahl).
man fuehlt sich etwas an "personal firewalls" erinnert:
auch im einzelfall sinnvoll, aber prinzipiell eine etwas
fragwuerdige form von sicherheit...
waehrend hier durch weglassen von information (der ursache
fuer den vitaminmangel) propaganda betrieben wird, gibts an
anderer stelle dann auch mal richtige luegen.
in der "konvetionellen" pflanzenzucht verwendete methoden
zur erhoehung der mutationsrate (bestrahlung) werden als
gefaehrlich hingestellt, da man unkontrolliert zufaellige
variationen des genoms (mutationen eben) erzeugt,
waehrend bei der guten gentechnik ja alles ganz kontrolliert
ablaeuft. hier vergleicht man bestenfalls aepfel mit birnen.
ein durchschnittliches gen enthaelt 800-900 basenpaare
(also 1600-1800 bit information).
nun kann sich jeder selber ausrechnen, wie wahrscheinlich es
ist, das ein gen fuer eine potentiell gefaehrliche eigenschaft
durch zufall entsteht.
astronomisch gering naemlich.
"mutation==zufaellige erzeugung von dna sequenzen"
ist natuerlich eine sehr grobe naeherung an die realitaet.
fuer das zufaellige entstehen "neuer" gene spricht, dass
mutationen ja meistens entweder veraenderungen verhaeltnismaessig
weniger basenpaare sind, oder aber laengere sequenzen
aus dem vorhandenen genom neu kombiniert werden.
das entstehen semantisch sinnvoller sequenzen
ist also doch wahrscheinlicher als durch reinen zufall.
aber zum ausgleich ist die entstehung von komplett neuen,
also "artfremden" sequenzen entsprechend weniger
wahrscheinlich. wenn gentechnik kritiker hier in naiver
weise von "natuerlichen genen" sprechen, haben sie
im prinzip also recht.
anders sieht die sache beim "einschleusen von fremdgenen"
(gibts da auch eine weniger xenophobe formulierung? ;)) aus.
die fremden gene finden sich mit hoher wahrscheinlickeit
im organismus (das ist ja auch sinn der sache).
andersrum gesagt:
es ist also mit konventionellen methoden praktisch unmoeglich
aus einem harmlosen einen potentiell gefaehrlichen organismus
zu erzeugen, waehrend das mit gentechnischen methoden
relativ einfach ist.
nochmal in der text-analogie: mittels mutation aus
"pippi langstrumpf" etwas anderes als
"pippi langstrumpf kauderwelsch" zu machen duerfte schwierig sein,
und praktisch unmoeglich ist es auf diese weise "american psycho"
zu erzeugen.
nimmt man nun aber einige geeignete passagen aus letzterem,
und baut diese in ersteres ein, und schuettelt das ganze
nochmal kraeftig durch, koennte durchaus ein text entstehen
der fuer kinder weniger geeignet ist.
die gleichsetzung von genmanipulation mit konventionellen
zuchtmethoden, oder gar natuerlichen mutationen und kreuzungen
ist also voelliger unsinn.
desweiteren machen sich die gentech-propagandisten ja gerne
ueber "oeko-slang" wie "gen-food" etc. lustig. durchaus zurecht,
denn nahrung ohne gene waere in der tat sehr ungesund.
(jemand der "genfrei" einkauft, tut das wahrscheinlich in einem
deko laden mit styropor-gemuese)
auch sollte die anwesenheit von fremden genen an sich,
selbst von den 'fiesesten' die man sich so vorstellen kann, in der
nahrung harmlos sein.
genauso wie man nicht zum nazi wird, wenn man "mein kampf" als
buchstabensuppe verzehrt, ist es auch voellig harmlos(*) ein
stueck dna zu verfruehstuecken welches zb. das botulismus-toxin
codiert. weniger harmlos ist es, diese sequenzen in sein
genom eingebaut zu kriegen (naja, dann kann sich die
verschrumpelte gattin wenigstens die botox injektionen
sparen...), bzw. einen organismus zu verzehren, in dem diese
wirksam sind.
und letzteres ist es ja wohl auch (hoffentlich),
was gentechnik-kritiker meinen wenn sie sich nahrung
wuenschen die "frei von (fremden) genen" ist.
(*) es gibt wohl seltene beobachtungen, dass gene auch
in der natur in das genom anderer organismen eindringen koennen,
(eine art natuerliche genmanipulation) insofern vielleicht
das "voellig" lieber durch ein "allergroestenteils"
ersetzen. aber sowas waere schon sehr unwahrscheinlich, und is
bei hoehren organismen afaik nocht nicht beobachtet worden.
zum weitergeben von genen ist der magen dann doch nicht das
richtige organ. ;)
"man ist was man isst", ist zumindest auf das genom bezogen
falsch, von der erwaehnten minimalen einschraenkung abgesehen.
kurzum, es waere schoen, wenn sich kritiker der
gentechnik-anwendung mal ein wenig wissen ueber das kritisierte
objekt aneignen wuerden, und andererseits die befuerworter bei
der wahrheit blieben, anstatt ihren (oft auch nur marginalen)
wissensvorsprung in unfairer und propagandistischer
weise auszunutzen, bzw. ihrerseits luegen zu verbreiten.
bis denn!
martin
faellt einem auf, dass die betreffenden bestenfalls das
richtige meinen, aber leider, auf grund nicht vorhandenen
wissens nicht sagen.
schlimmstenfalls sind ihre aeusserungen dann nur
noch "gut gemeint"...
"synthetische dna", "kuenstliche gene" o.ae. waeren
beispiele dafuer. diese begriffe gibt es zwar tatsaechlich,
(fuer synthetisierte dna abschnitte, oder gar von menschen
erdachte sequenzen) aber sie werden natuerlich von
gentechnik-kritik eher als synonym fuer "boese" benutzt.
und das ist natuerlich genauso quatsch, wie wie
beispielsweise von handgeschriebenem ascii-text
zu sprechen. bei einem identischen text ist es
voellig wurst wie er in die maschiene gekommen ist.
und gene sind (haben ihre entsprechung in) text.
was man kritisieren moechte ist eigentlich etwas anderes:
naemlich das (menschenverursachte) auftauchen von genen
dort wo sie eigentlich nicht hingehoeren.
(fuer die erbsenzaehler: ich meine natuerlich "aktive" gene,
im genom eines organismus, nicht dna-bruchstuecke im
fruehstueck)
und da muss man tatsaechlich im einzelfall genau gucken,
ob deren praesenz voellig harmlos, oder potentiell
gefaehrlich ist. was keinesfalls trivial ist.
wie auch immer, kritik, die man bestenfalls als naiv
bezeichnen kann, ist ein gefundenes fressen
fuer die propagandisten der "anderen seite", und scheint
diese zu veranlassen "schlampig" zu werden, und noch
mehr unsinn zu verbreiten als sonst. das ist ein aergernis.
der "golden rice" wird ja immer wieder angefuehrt. und
tatsaechlich ist dieser ein beispiel fuer eine harmlose und
sinnvoll scheinende (im einzelfall sogar tatsaechlich sinnvolle)
manipulation. aber es ist ja wohl unsinn zu behaupten, dass
damit ein quasi natuerlich vorhandenes problem geloest wird,
sondern ganz im gegenteil, es wird ein problem dass unsere
westliche zivilisation erst hervorgerufen hat durch eine
neue entwicklung eben dieser 'gefixed'.
methodisch nicht unbedingt das richtige vorgehen.
(ursache beheben ist bei problemen im allgemeinen
die bessere wahl).
man fuehlt sich etwas an "personal firewalls" erinnert:
auch im einzelfall sinnvoll, aber prinzipiell eine etwas
fragwuerdige form von sicherheit...
waehrend hier durch weglassen von information (der ursache
fuer den vitaminmangel) propaganda betrieben wird, gibts an
anderer stelle dann auch mal richtige luegen.
in der "konvetionellen" pflanzenzucht verwendete methoden
zur erhoehung der mutationsrate (bestrahlung) werden als
gefaehrlich hingestellt, da man unkontrolliert zufaellige
variationen des genoms (mutationen eben) erzeugt,
waehrend bei der guten gentechnik ja alles ganz kontrolliert
ablaeuft. hier vergleicht man bestenfalls aepfel mit birnen.
ein durchschnittliches gen enthaelt 800-900 basenpaare
(also 1600-1800 bit information).
nun kann sich jeder selber ausrechnen, wie wahrscheinlich es
ist, das ein gen fuer eine potentiell gefaehrliche eigenschaft
durch zufall entsteht.
astronomisch gering naemlich.
"mutation==zufaellige erzeugung von dna sequenzen"
ist natuerlich eine sehr grobe naeherung an die realitaet.
fuer das zufaellige entstehen "neuer" gene spricht, dass
mutationen ja meistens entweder veraenderungen verhaeltnismaessig
weniger basenpaare sind, oder aber laengere sequenzen
aus dem vorhandenen genom neu kombiniert werden.
das entstehen semantisch sinnvoller sequenzen
ist also doch wahrscheinlicher als durch reinen zufall.
aber zum ausgleich ist die entstehung von komplett neuen,
also "artfremden" sequenzen entsprechend weniger
wahrscheinlich. wenn gentechnik kritiker hier in naiver
weise von "natuerlichen genen" sprechen, haben sie
im prinzip also recht.
anders sieht die sache beim "einschleusen von fremdgenen"
(gibts da auch eine weniger xenophobe formulierung? ;)) aus.
die fremden gene finden sich mit hoher wahrscheinlickeit
im organismus (das ist ja auch sinn der sache).
andersrum gesagt:
es ist also mit konventionellen methoden praktisch unmoeglich
aus einem harmlosen einen potentiell gefaehrlichen organismus
zu erzeugen, waehrend das mit gentechnischen methoden
relativ einfach ist.
nochmal in der text-analogie: mittels mutation aus
"pippi langstrumpf" etwas anderes als
"pippi langstrumpf kauderwelsch" zu machen duerfte schwierig sein,
und praktisch unmoeglich ist es auf diese weise "american psycho"
zu erzeugen.
nimmt man nun aber einige geeignete passagen aus letzterem,
und baut diese in ersteres ein, und schuettelt das ganze
nochmal kraeftig durch, koennte durchaus ein text entstehen
der fuer kinder weniger geeignet ist.
die gleichsetzung von genmanipulation mit konventionellen
zuchtmethoden, oder gar natuerlichen mutationen und kreuzungen
ist also voelliger unsinn.
desweiteren machen sich die gentech-propagandisten ja gerne
ueber "oeko-slang" wie "gen-food" etc. lustig. durchaus zurecht,
denn nahrung ohne gene waere in der tat sehr ungesund.
(jemand der "genfrei" einkauft, tut das wahrscheinlich in einem
deko laden mit styropor-gemuese)
auch sollte die anwesenheit von fremden genen an sich,
selbst von den 'fiesesten' die man sich so vorstellen kann, in der
nahrung harmlos sein.
genauso wie man nicht zum nazi wird, wenn man "mein kampf" als
buchstabensuppe verzehrt, ist es auch voellig harmlos(*) ein
stueck dna zu verfruehstuecken welches zb. das botulismus-toxin
codiert. weniger harmlos ist es, diese sequenzen in sein
genom eingebaut zu kriegen (naja, dann kann sich die
verschrumpelte gattin wenigstens die botox injektionen
sparen...), bzw. einen organismus zu verzehren, in dem diese
wirksam sind.
und letzteres ist es ja wohl auch (hoffentlich),
was gentechnik-kritiker meinen wenn sie sich nahrung
wuenschen die "frei von (fremden) genen" ist.
(*) es gibt wohl seltene beobachtungen, dass gene auch
in der natur in das genom anderer organismen eindringen koennen,
(eine art natuerliche genmanipulation) insofern vielleicht
das "voellig" lieber durch ein "allergroestenteils"
ersetzen. aber sowas waere schon sehr unwahrscheinlich, und is
bei hoehren organismen afaik nocht nicht beobachtet worden.
zum weitergeben von genen ist der magen dann doch nicht das
richtige organ. ;)
"man ist was man isst", ist zumindest auf das genom bezogen
falsch, von der erwaehnten minimalen einschraenkung abgesehen.
kurzum, es waere schoen, wenn sich kritiker der
gentechnik-anwendung mal ein wenig wissen ueber das kritisierte
objekt aneignen wuerden, und andererseits die befuerworter bei
der wahrheit blieben, anstatt ihren (oft auch nur marginalen)
wissensvorsprung in unfairer und propagandistischer
weise auszunutzen, bzw. ihrerseits luegen zu verbreiten.
bis denn!
martin