Malcom schrieb am 28.12.2023 03:32:
Nun muss man aber auch dazu sagen, dass Grimms Märchen genau genommen keine Märchen für Kinder waren und sind. (auch wenn es Kinder und Hausmärchen heißt) Zumindest nicht im Original.
Der Widerspruch in Deinem Post fällt Dir aber schon auf, oder?
Wer die echte Fassung von Rumpelstilzchen oder Schneewittchen kennt, als Beispiele, weiß was ich meine.
Nee, weiß ich nicht. Natürlich weiß ich, dass die Fassungen der Grimms aus heutiger Sicht teilweise ultrabrutal erscheinen. Dass man hingegen Kinder von dererlei Schilderungen fern halten sollte, ist eine ziemlich neuzeitliche Entwicklung (wie Du selber sagst), die in der heutigen Medienrealität jedoch sehr häufig ad absurdum geführt wird.
Allerdings will (hoffentlich) niemand, dass Kinder so wie damals aufwachsen.
So manche Themen, die in Grimms Märchen verhandelt werden, mögen als aus der Zeit gefallen erscheinen, viele - zumal es wenn um universelle Moral geht - sind nach wie vor topaktuell. Und was die Schilderung von Gewalt angeht: Zumindest in unserer Ausgabe zerreist sich das Rumpelstilzchen am Ende auch in zwei Teile. Problematisch an dem Märchen halte ich vielmehr dessen antisemitischen Deutungsmöglichkeiten, von denen während der Nazizeit eifrig Gebrauch gemacht wurde.