Die Frage, wann die CO2-Emissionen weltweit endlich zurückgehen hängt nach meiner Auffassung ganz essentiell vom Preis CO2-neutraler Alternativen ab.
Vor allem in den letzten beiden Jahren gab es einen enormen Zuwachs an Produktionskapazität erneuerbarer Energie - nicht nur hierzulande durch die sinnvollere Regelungen beim Eigenverbrauch von Solarstrom wie sie die Ampel-Regierung beschlossen hat, sondern weltweit durch den Preisverfall bei Solarzellen ausgelöst.
Verbote in einem Land und CO2-Besteuerung in Nordamerika und Europa werden bestenfalls dazu führen, dass energieintensive Prodution noch weiter weg ins Ausland "flüchtet". Dritte-Welt-Länder und Schwellenländer haben niemanden, der für Emissionszertifikate bezahlen könnte. Wenn aber Solarstrom preiswerter ist als Strom durch Kohleverbrennung, dann wird es auch in diesen Länder mehr und mehr Strom aus Solar geben.
Man sollte auch nicht vergessen, dass von Anfang an der CO2-Ausstoß für militärische Zwecke nicht unter die Betrachtung der internationalen Klimakonferenz fiel - das Militär ist explizit von Maßnahmen für den Klimaschutz oder die CO2-Budgetierung ausgenommen. Gerade jetzt, wo seit über 2 Jahren ein Krieg mit weit über 500 tausend aktiven Soldaten in Europa tobt werden die dadurch ausgelösten CO2-Emissionen wahrscheinlich die entsprechenden Einsparungen in einer industrialisierten Region wie Europa komplett "ausgleichen" können.
Ebenso wurde bei der Verabschiedung des 1.5-Grad-Ziels noch davon ausgegangen, dass andere Treibhausgase jenseits von CO2 bestenfalls linear ansteigen werden. Jetzt hat sich aber gezeigt, dass vor allem die Emission von Methan seitdem überproportional zugenommen hat, vermutlich begründet durch das Verbot, Methan zu verbrennen (was aber klimapolitisch günstiger wäre als es einfach in die Luft zu entlassen) und durch deutlich höhere Methanemissionen aus Gebieten, in denen durch Fracking Erdgas und Erdöl gewonnen werden. Mittlerweile dürften sowohl das 1.5° als auch das 2°-Ziel der Klimakonferenzen gescheitert sein.