Abgesehen davon, dass Flassbeck richtig erkannt hat, dass weder bei den USA noch bei den Golfdiktaturen irgendein Hauch einer Bereitschaft zu erkennen ist, die Fördermengen zu begrenzen (abgesehen vom Zwecke der "Preisstabilisierung") und schon gar nicht, sich auf einen "Deal" einzulassen, der das schöne Öl langfristig im Boden lässt: Was machen denn dann die sich entwickelnden Volkswirtschaften im globalen Süden?
Ein solcher Deal hätte doch dieselben Finanzierungsfragen zu klären, die in den letzten Jahren schon nicht beantwortet wurde, nämlich wie sollen diese Länder die Transformation bezahlen?
Denn eines sollte inzwischen klar geworden sein: eine selbstkritische und reumütige Umverteilung von Reichtum von den Industriestaaten in den Süden zu diesem Zwecke wird es nicht geben.
Schon allein deshalb nicht, weil die "reichen" Staaten alle bis über beide Ohren verschuldet sind und diejenigen, bei denen sich das Schmalz angesammelt hat, für jede Investition Rendite sehen wollen, die ja auch wieder bezahlt werden muss.
Außerdem: wenn wir uns anschauen, wie vernarrt und selbstverliebt sich der Westen in seiner Wertewagenburg verschanzt scheint es mir völlig illusorisch, dass wir international noch irgendwas gebacken kriegen. Die Aufrüstungsorgie scheint mir auch weniger gegen Russland (das ist wohl nur ein Vorwand), sondern eher gegen die Millionen Klimaflüchtlinge gerichtet zu sein. Kooperation war noch nicht einmal gestern, aber morgen geht es knallhart in die Konfrontation, egal wieviel Wertegeschwurbel man den Bürgen eintrichtern will.