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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Heiner Flassbecks "non mea culpa"

Eigentlich könnte man lachen ob der erbärmlichen "Argumentation" von Flassbeck, der imho selbst einen nicht unerheblichen Anteil der Probleme persönlich mit zu verantworten hat.
Diese billige Nummer von Ihm - "Die Grünen haben als Juniorpartner in einer Regierung der traditionellen Klimaverantwortungsversagern, wie der FDP und der SPD mitregiert - und sind somit schuld, dass die Probleme, die Schwarz/Rot/Gelb die letzten 50 Jahre - sehenden Auges aus purem Populismus hat liegen lassen nicht gelöst werden konnten." Diese Nummer ist m.E. ebenso billig wie durchschaubar.
Der pragmatische Grüne Ansatz ist - im Kleinen bei sich selbst, national und EU weit mit der Defossilierung zu beginnen - um - im sicher auftretenden, durch das vergangene Handeln von Flassbeck, CDU, SPD und FDP herbeigeführten - Katastrophenfall wenigsten die Mittel zu haben Mitigation einzuleiten. Dieser Ansatz wird von Ihm mit einem "zu kurz, zu klein - gedacht - macht das bitte gleich global galaktisch und nehmt die Frösche bei der Austrocknung des Sumpfes mit -" abgekanzelt.
Das er, die Altparteien und ganze Politikergenerationen davor - mit diesem schön klingenden Ansatz im Ergebnis keinen messbaren Millimeter weit gekommen sind - unterschlägt er in seinem Text möglicherweise wissentlich und imho sicher nachhaltig.
Die Politik der Grünen - die Energiewende aus dem Volk - neben und mit - und erst dann für die Industrie zu machen - halte ich für den Ansatz, der am wenigsten Misserfolg verspricht.
Das man mit direkter Entreicherung des Volkes dafür - und nicht dem im Ergebnis viel verheerenden - aber später eintretenden Desaster für künftige Generationen - keinen politischen Beliebtheitswettbewerb gewinnt (außer bei den 1-20 % der Bevölkerung, die die Probleme realistisch einschätzen kann) - ist klar und muss m.E. hingenommen werden.
Der populistische Ansatz - des Verschiebens der Problematik auf zukünftige Generationen - den Flassbeck wieder bedient - ist ein bewährter Luxus der Politik, dessen Zeit - aber sichtbar abgelaufen ist.
Aus meiner Sicht liefert Flassbeck mit seinem Text ein Vorlage zur Lösung des Fermi-Paradoxons für diesen Planeten. Die Verursacher des 6ten Massenaussterbens in der Erdgeschichte sind sich einig, dass Wohlstand heute wichtiger ist - als der durch das Festhalten an irgendwann kommenden möglicherweise dann auch funktionierenden Abkommen ausgelöste - sichere Zusammenbruch der Zivilisation morgen.
Flassbecks Idee die CO2-Quellen teuer zu Gunsten der Förderländer auszutrocknen - und kein CO2 Pricing zu erheben halten ich für den sicheren Weg in eine riesige Katastrophe.
Auf eine "realistische globale Strategie" zu hoffen ist ein unrealistische fixe Idee - die den verheerenden Status Quo erhält. Ich denke das ist Flassbeck sehr bewust - und daher möglicherweise auch sein Ziel.

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