Eigentlich könnte man lachen ob der erbärmlichen "Argumentation" von Flassbeck, der imho selbst einen nicht unerheblichen Anteil der Probleme persönlich mit zu verantworten hat.
Diese billige Nummer von Ihm - "Die Grünen haben als Juniorpartner in einer Regierung der traditionellen Klimaverantwortungsversagern, wie der FDP und der SPD mitregiert - und sind somit schuld, dass die Probleme, die Schwarz/Rot/Gelb die letzten 50 Jahre - sehenden Auges aus purem Populismus hat liegen lassen nicht gelöst werden konnten." Diese Nummer ist m.E. ebenso billig wie durchschaubar.
Der pragmatische Grüne Ansatz ist - im Kleinen bei sich selbst, national und EU weit mit der Defossilierung zu beginnen - um - im sicher auftretenden, durch das vergangene Handeln von Flassbeck, CDU, SPD und FDP herbeigeführten - Katastrophenfall wenigsten die Mittel zu haben Mitigation einzuleiten. Dieser Ansatz wird von Ihm mit einem "zu kurz, zu klein - gedacht - macht das bitte gleich global galaktisch und nehmt die Frösche bei der Austrocknung des Sumpfes mit -" abgekanzelt.
Das er, die Altparteien und ganze Politikergenerationen davor - mit diesem schön klingenden Ansatz im Ergebnis keinen messbaren Millimeter weit gekommen sind - unterschlägt er in seinem Text möglicherweise wissentlich und imho sicher nachhaltig.
Die Politik der Grünen - die Energiewende aus dem Volk - neben und mit - und erst dann für die Industrie zu machen - halte ich für den Ansatz, der am wenigsten Misserfolg verspricht.
Das man mit direkter Entreicherung des Volkes dafür - und nicht dem im Ergebnis viel verheerenden - aber später eintretenden Desaster für künftige Generationen - keinen politischen Beliebtheitswettbewerb gewinnt (außer bei den 1-20 % der Bevölkerung, die die Probleme realistisch einschätzen kann) - ist klar und muss m.E. hingenommen werden.
Der populistische Ansatz - des Verschiebens der Problematik auf zukünftige Generationen - den Flassbeck wieder bedient - ist ein bewährter Luxus der Politik, dessen Zeit - aber sichtbar abgelaufen ist.
Aus meiner Sicht liefert Flassbeck mit seinem Text ein Vorlage zur Lösung des Fermi-Paradoxons für diesen Planeten. Die Verursacher des 6ten Massenaussterbens in der Erdgeschichte sind sich einig, dass Wohlstand heute wichtiger ist - als der durch das Festhalten an irgendwann kommenden möglicherweise dann auch funktionierenden Abkommen ausgelöste - sichere Zusammenbruch der Zivilisation morgen.
Flassbecks Idee die CO2-Quellen teuer zu Gunsten der Förderländer auszutrocknen - und kein CO2 Pricing zu erheben halten ich für den sicheren Weg in eine riesige Katastrophe.
Auf eine "realistische globale Strategie" zu hoffen ist ein unrealistische fixe Idee - die den verheerenden Status Quo erhält. Ich denke das ist Flassbeck sehr bewust - und daher möglicherweise auch sein Ziel.