Man wundert sich, wie grundlegende Diskussionen um elementare Richtungsentscheidungen auf kleinste Details reduziert werden.
Denn weder die Erklärungen Baerbocks noch Claudia Wangerins Artikel können darüber hinwegtäuschen, dass CDU und Grüne sich kaum unterscheiden. Die anderen Parteien auch nicht.
Wenn man mal alle wichtigen Themen auflistet und die Positionen der Parteien dazu, dann findet man Unterschiede höchstens in Einzelheiten.
Wenn soll man denn wählen, wenn man - sicher ist sicher - im nächsten Winter keinen Ewiglockdown haben möchte? Wenn man der Meinung ist, eine kleinere Bundeswehr reicht auch, und eine NATO, die auf den Nordatlantik und auf Verteidigungszwecke reduziert?
Wenn soll man wählen, wenn man der Ansicht es, man könne gut mit weniger Bürokratie, weniger Steuern und weniger Sozialabgaben auskommen? Mit weniger Rundfunkgebühren?
Wenn soll man wählen, wenn man Uploadfilter und NetzDG loswerden will?
Wen soll man wählen, wenn man ein halbwegs partnerschaftliches Verhältnis mit Russland, China und Iran nicht nur für erstrebenswert, sondern auch für machbar hält?
Die Auswahl ist begrenzt. Statt über einen Bundestag stimmen wir am 26. September offenbar nur über ein Tempolimit ab. Weil sich die Parteien bei den meisten andernen Themen einig sind.