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  • Liesmich!

mehr als 1000 Beiträge seit 19.09.2009

Die Nachricht ist höchstwahrschienlich (mal wieder) fake news

wie sie ja immer mal wieder verbreitet werden, um scheinbar "grünen" Zement/Beton zu vermarkten.
Ich habe mich vor einigen Jahren mal mit dem Thema beschäftigt: Nach dem damaligen Stand war es verdammt schwierig, Zement/Beton herzustellen, der zumindest CO2-reduziert ist - und der gleichzeitig die bisherigen (in Deutschland üblichen) Anforderungen an diese Materialen erfüllt. Unter Umständen muss dann auch die Armierung aus einem anderen Material sein usw. Und für die Herstellung von komplett CO2-freiem Material habe ich überhaupt keine (seriöse) Methode gefunden.

Was die hier vorgestellte Methode betrifft (ich habe die Original-Publikationen jetzt nur kurz durchgesehen) gebe ich dem Vorposter recht. Anscheinend wird ein Teil des Gases als Kalziumkarbonat gebunden. Ein größerer Anteil an Kalziumkarbonat dürfte aber nicht förderlich sein - denn sonst würde man ja gleich (den deutlich weniger harten und schneller verwitternden) Kalkstein verwenden. Außerdem kann ein Teil des Gases auch gasförmig in Poren des "Spritzbetons" eingeschlossen sein - das wäre dann praktisch ein (nicht sehr harter) Porenbeton. Laut Publikation sollen die mechanischen Eigenschaften aber besser sein als bei "normalem" Druckerbeton.
Ich will die Methode nicht schlechtreden und man soll das ruhig einmal ausprobieren, ich bin aber nicht sehr optimischtisch, dass man Beton wirklich "grün" bekommt.

Wesentlich einfacher und effizienter wäre es, gleich auf Beton zu verzichten, wo das geht - und hier gibt es ein riesiges Potenzial. Nach meiner Beobachtung wird nämlich Beton völlig unnötig oft verbaut - bis hin zu nichttragenden Wänden in Wohngebäuden! Dabei könnte man die meisten Bauteile wesentlich klimafreundlicher aus Holz oder auch aus Ziegeln errichten (wie es auch in andern Ländern üblich ist). Aus Beton bräuchten dann nur noch Fundamente, ggf. Keller-Außenwände sowie Ingenieurbauten sein.

Die Beton-Industrie steht zunehmend mit dem Rücken an der Wand, weil CO2-Prozesse immer teurer werden. Von daher ist es verständlich, dass versucht wird mit Meldungen über "grünen" Beton dagegenzuhalten. Aber davon sollten wir uns nicht irreleiten lassen.

Kerntot schrieb am 19.12.2024 17:02:

Beton bindet beim Aushärten immer CO2 und bildet Kalziumkarbonat. Aber voher wird der Kalk (Kalziumkarbonat) gebrannt mit viel Energie um dann CaO² (ein Stoff im Beton) zu erzeugen. Dabei wird CO² freigesetzt.
Was ist an dem Verfahren anders, als an anderen Betonbauten?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.12.2024 17:12).

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