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  • AxELerator

826 Beiträge seit 06.01.2000

ist das praktikabel?

Die Singapurer Forscher injizieren nun Dampf und Kohlendioxid, die als Nebenprodukte industrieller Prozesse anfallen, direkt in die Betonmasse.

Und woher kommen "Dampf und CO2" genau? Wenn das neue Gebäude nicht gerade neben einer Industrieanlage gedruckt wird, die "Dampf und CO2" ausstößt, erscheint es mir nicht sonderlich effizient (im Falle von Dampf eigentlich gar nicht möglich) diese Prozeßabgase zur Baustelle zu bringen. CO2 könnte man teuer abscheiden und zur Baustelle transportieren. Bleibt die Frage, ob sich das lohnt.

Zumal wie schon angemerkt, Beton bei Abbinden genau jenes CO2 wieder bindet, das bei der Zementherstellung beim Brennen des Kalks anfällt [1]. OK, vermutlich wird nicht jedes CaO Molekül bei Abbinden wieder zu CaCO3. Und vermutlich wird genau diese chemische Reaktion durch ein Überangebot von CO2 beim Abbinden forciert. Und der höheren Anteil an CaCO2 wäre dann auch der Grund für die höhere Festigkeit des Betons.

Wenn man für extra viel CO2 bein Abbinden des Beton sorgt, dann wird auch mehr davon umgesetzt. Nicht direkt Raketenwissenschaft.

[1] also prinzipbedingt wegen CaCO3 → CaO + CO2. Zusätzlich wird noch CO2 anfallen für die Erzeugung der hohen Prozeßtemperaturen.

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