Mit dieser Erkenntnis ist auch klar, es gibt keinen Markt im Sinne des Bildes. Der Begriff ist ein Propaganda-Narrativ, um die öffentliche Meinung zu vernebeln und für den Kapitalismus zu gewinnen.
Nicht erst mit der Feststellung, dass eine vergleichsweise überschaubare Gruppe von Konzernen die Weltwirtschaft dominiert wird klar, dass ein Markt nie im eigentlichen Wortsinn fair ist. Es gibt stets eine ungleiche Machtverteilung, die es der einen Seite erlaubt, mehr zu erhalten, als ihr fairerweise zustehen würde. Daher ist eine marktförmige Wirtschaft die Grundlage für ökonomische Polarisierung, ein geradezu paradigmatisches Beispiel für einen Einflussfaktor, der bestehende Gleichgewichte zerstört, immer weiter in die bereits favorisierte Richtung treibt.
Märkte sollten daher, und insbesondere Fernhandel, auf das absolut erforderliche Minimum beschränkt werden. Die herrschende Wirtschaftsform betreibt das Gegenteil, mit den erwartbaren Ergebnissen.
"Naturschutz darf nicht zu Lasten der Menschen gehen."
Diese AFD-Aussage spiegelt eine grundlegend falsche, dualistische Weltrepräsentation. Es gebe einerseits Natur, andererseits den Menschen. Das ist verhängnisvoll, da nach wie vor weit verbreitet, nicht nur bei Rechtsparteien, sondern in der allgemeinen Bevölkerung. Schon die Rede vom 'Naturschutz' beinhaltet das in nuce. Denn gedacht wird dabei an Tiere, Pflanzen, Landschaften, Gewässer, nicht an den Menschen, der allein als handelndes, gleichsam über all dem stehendes Subjekt vorgestellt wird.
Die Realität ist eine andere. Menschen sind integrierter Teil der Natur. Jede Veränderung, Schädigung, Vernichtung anderer Elemente, schlägt in irgendeiner Weise auf sie zurück. Gelegentlich sind die kausalen Zusammenhänge so stark vermittelt, dass der Zusammenhang für den menschlichen Alltagsverstand nicht nachvollziehbar ist. Dass, überspitzt gesagt, jedes Lagerfeuer einen Einfluss auf klimatische Umweltbedingungen hat, ist nicht leicht zu sehen. Etwas näherliegend mag sein, dass die Veränderung der Fauna, etwa die Ausrottung einer Art, zu einer Rekalibrierung des Gesamtsystems führt, was heissen kann, dass eine andere sich weiter ausbreitet, vielleicht eine, die Menschen als Schädling wahrnehmen. Die kulturelle Entwicklung der letzten Jahrhunderte, das Primat der Analyse vor der Synthese hat die Einsicht, die schon Humboldt hatte, dass wir Teil eines eng verwobenen Ganzen seien, in dem jedes Element mit jedem anderen kommuniziert, nicht befördert. Es resultierte eine äusserst einseitige, auf Manipulation einzelner Elemente fokussierte Wissensanhäufung, die die Fähigkeit des Menschen zu verändernden Eingriffen, nicht aber seine Einsicht ins grosse Ganze masslos gesteigert hat.
Dafür sind wir weitgehend blind und taub. Das Resultat sind viele kleine Verbesserungen, begleitet von einer unbarmherzig voranschreitenden Distanzierung des Gesamtsystems von den Bedingungen, in denen die menschliche Evolution stattgefunden hat und für die wir daher optimiert sind.