Parameter schrieb am 8. Juni 2005 19:36
> aquadraht schrieb am 8. Juni 2005 9:58
> > Laut http://www.ipf.uni-bonn.de/ioview.html
> > "Mit ca. 17 Mio. Hektar ist etwa die Hälfte des Staatsgebietes
> > der Bundesrepublik Deutschland landwirtschaftliche Nutzfläche."
> > Die 11,8 Mill. ha beziehen sich nur auf Ackerland. Biomasse wird
> > aber nicht nur auf Ackerland produziert.
> Ja der Rest ist ziemlich unnützes Dauergrünland wo nur Gräser und so
> ähnliches wachsen kann. Brachland ist mit eingerechnet worden in die
> 11.8 mill ha Ackerland.
Das "unnuetze Dauergruenland" ist zum erheblichen Teil auf Grund der
agrarischen Ueberproduktion stillgelegte Flaeche. Und im Unterschied
zu dem Unfug, den Du schreibst, liegt die Biomasseproduktion (nicht
Ernte einer Frucht) je ha selbst bei extensiver Bewirtschaftung in
der Groessenordnung von 1-4 dt/ha an Biomasse (10-40 Tonnen/ha).
Auf groesseren Teilen der Gruenflaeche wird intensive
Wiesenwirtschaft
betrieben mit 5-7 Schnitten im Jahr. Dabei wird eine Groessenordnung
mehr an Biomasse - meist zur Heu- und Gruenfutterproduktion -
geerntet, mit Ertraegen deutlich ueber 100 dt/ha.
..
> > Wieder falsche Behauptungen. Fuer Oelfruechte insgesamt wurden
> > 2003 1,3 Mill. ha. Flaeche genutzt. Davon ging nur ein Teil in
> > die Biooelproduktion. Dabei ist die Bodennutzung durch Winterraps
> > nicht exklusiv. Vielmehr werden auf Winterrapsflaechen Getreide,
> > Mais, Rueben oder Gemuese gezogen.
> Stimmt schon das Raps eine Winterpflanze ist, aber im darauf
> folgendem Jahr kann es erst so Juli oder August geerntet werden. Wenn
> man es nur zum aufwerten der Böden benutzt, wird es so im Mai oder so
> umgeflügt. Es kann also keine weitere Saat in dem drauf folgendem
> Jahr erfolgen. Insofern sehe ich nicht warum meine 10% falsch sind.
Deine 10% sind falsch, weil die Boeden sehr wohl genutzt werden. Es
kommt auf die Bewirtschaftung an, ob in dem Jahr, in dem Raps ange-
baut wird, noch eine oder zwei Ernten moeglich sind. Auf jeden Fall
kann fuer eine Pflanze, die sich ihren Bodenbedarf mit anderen teilt,
nicht die beanspruchte Anbauflaeche so gerechnet werden, als wenn
sie den Boden in der Fruchtperiode allein beansprucht. Der Flaechen-
bedarf aller Oelsaaten (darunter nicht nur Raps) liegt nicht ueber
6-7% der Ackerflaeche, und von den Oelsaaten werden nur ca. 50-60%
fuer Biodiesel verwendet. Du kannst einfach nicht rechnen.
> > Dass "Hampf" nur 10t Biomasse/ha erzeugen soll, ist abwegig, wenn
> > die Ertraege fuer Getreide und Mais zwischen 60 und 90dt/ha
> > liegen. Das ist Fruchtertrag, nicht Biomasseproduktion. Bei
> > Rueben kommt man auf 507 dt/ha.
> > http://www.destatis.de/download/d/veroe/faltblatt/landw2003.pdf
> > Seite 11.
> Jup, die 10t (trocken masse) pro ha erschienen mir einwenig suspekt
> für Hampf. Ich kann im Moment nicht mehr meine guten Links finden.
Es heisst Hanf. Laut Walter/Breckle, Vegetation und Klimazonen
(UTB), S. 191 liegt sogar der Ertrag an Biomasse (Trockenmasse)
in Trockensteppen mit 22 t Phytomasse/ha doppelt so hoch, wie Du
fuer mit Hanf bewirtschafteten Boden behauptest. Das ist absurd.
Ich suche derzeit noch nach Daten, es sieht aber so aus, dass
Hanf bei Nutzung der gesamten oberirdischen Phytomasse je ha
auf nachhaltig bewirtschafteten Boeden mind. 100dt/ha, also
eintausend Tonnen pro Hektar, liefern kann. Zum Vergleich:
Getreide (Gramineen, nur Koerner ohne Stroh und Drusch) ca.
60-90 dt/ha lt. Statistischem Bundesamt 2003).
..
> > Quatsch. Der Holzeinschlag pro Jahr (entrindetes Nutzholz) betraegt
> > lt. http://www.destatis.de/basis/d/forst/forsttab27.php
> > 50,8 Mill. Kubikmeter. Das sind schon fast 50 Mill. t. Biomasse,
> > ohne Schlagabraum, Gruenholz u.a., deren Masse fast genauso gross
> > sein duerfte.
> Äh 50.8 mill. m^3 Holz dürften ungefähr eine Trockenmasse von 25
> mill. Tonnen haben.
Du rechnest Dir gerne Sachen schoen, die Dir nicht passen.
> Dies wäre ein Brennwert von ~6.25 mill t. Öl. Das
> ganze Grünholz wie auch der Schlagabraum dürfte die Nährstoffqualität
> der Waldböden aufwerten. Sehr wahrscheinlich würde ein Verwerten
> dieser Abfälle eine Ruduktion im Baumwachstum erzweugen, also
> fraglich ob man netto mehr Biomasse dadürch erziehlt.
Unfug. Eine nachhaltige Bewirtschaftung entzieht der geernteten
Biomasse die Kohlenwasserstoffe und fuehrt Mineralien, Stickstoff
etc. an die Boeden zurueck. Kohlenwasserstoffe sind das Produkt der
Photosynthese, insofern bodenoekologisch Ueberschussprodukt.
..
> > > Naja, selbst wenn man super effizient soviel Biomasse versucht zu
> > > benutzen wie möglich, dürfte man bestenfalls nur sowas um die 20% des
> > > Weltbedarfs an Öl abdecken können. Definitiv sehr hilfreich, um das
> > > Erdöl zu strecken, aber leider nicht viel mehr.
> > Unfug. In der BRD duerfte das zutreffen, in der Welt nicht.
> Also selbst Brasilien hätte ziemliche Probleme ihren gesammten Benzin
> Bedarf mittels heimisch erzeugtem Ethanol zu ersetzen.
Aethanol ist auch nicht die einzige - und keineswegs die
effizienteste
Methode, Biomasse fuer motorische Zwecke zu nutzen.
> Die haben ein
> um Welten besseres Verhältniss von Einwohner zu Landwirtschaftlicher
> Fläche und ein erheblich besseres Klima. Die Landwirtschaft dort ist
> mit Sicherheit nicht so effektive wie in Westeuropa oder der USA,
> aber richtig schlecht sind die auch nicht.
Also wieder nur Spekulation und Phantasie.
> > > Man sollte aber auch nicht vergessen, dass Öl nur ungefähr
> > > ein drittel unseres Energiebedarfs deckt. Den Rest erledigt Kohle,
> > > Erdgas, Atom und hydro.
> > Und Wind und Solarstrom.
> Das uns war auf die Menschheit bezogen.
Dann ist es falsch.
> Wind und Solar sind statistisch unerheblich und so lange es keine
> bedeutsammen technologische Durchbrüche gibt, wird es auch so
> bleiben.
Es hat die Durchbrueche bereits gegeben. Was stagniert, sind Atom-
energie und Kernfusion. Die fressen Geld und verursachen Probleme.
> Ich heiße ja moderate subventionen für gut, was also Wind in
> wenigen Standorten ökonomisch macht, aber Solar ist wirklich
> lächerlich...
Auch hier hast Du keine Ahnung. Solarenergie steht in vielfacher
Form zur Verfuegung und ist die reichlichste Energiequelle
ueberhaupt.
PV hat bedeutende Fortschritte gemacht. Windenergie ist eine mittler-
weile sehr gut eingefuehrte Technologie und ueberwiegend politische
Gruende und der Lobbyismus der Stromkonzerne verlangsamen die
Einfuehrung der Offshore-Windenergienutzung auf breiter Basis.
a^2
> aquadraht schrieb am 8. Juni 2005 9:58
> > Laut http://www.ipf.uni-bonn.de/ioview.html
> > "Mit ca. 17 Mio. Hektar ist etwa die Hälfte des Staatsgebietes
> > der Bundesrepublik Deutschland landwirtschaftliche Nutzfläche."
> > Die 11,8 Mill. ha beziehen sich nur auf Ackerland. Biomasse wird
> > aber nicht nur auf Ackerland produziert.
> Ja der Rest ist ziemlich unnützes Dauergrünland wo nur Gräser und so
> ähnliches wachsen kann. Brachland ist mit eingerechnet worden in die
> 11.8 mill ha Ackerland.
Das "unnuetze Dauergruenland" ist zum erheblichen Teil auf Grund der
agrarischen Ueberproduktion stillgelegte Flaeche. Und im Unterschied
zu dem Unfug, den Du schreibst, liegt die Biomasseproduktion (nicht
Ernte einer Frucht) je ha selbst bei extensiver Bewirtschaftung in
der Groessenordnung von 1-4 dt/ha an Biomasse (10-40 Tonnen/ha).
Auf groesseren Teilen der Gruenflaeche wird intensive
Wiesenwirtschaft
betrieben mit 5-7 Schnitten im Jahr. Dabei wird eine Groessenordnung
mehr an Biomasse - meist zur Heu- und Gruenfutterproduktion -
geerntet, mit Ertraegen deutlich ueber 100 dt/ha.
..
> > Wieder falsche Behauptungen. Fuer Oelfruechte insgesamt wurden
> > 2003 1,3 Mill. ha. Flaeche genutzt. Davon ging nur ein Teil in
> > die Biooelproduktion. Dabei ist die Bodennutzung durch Winterraps
> > nicht exklusiv. Vielmehr werden auf Winterrapsflaechen Getreide,
> > Mais, Rueben oder Gemuese gezogen.
> Stimmt schon das Raps eine Winterpflanze ist, aber im darauf
> folgendem Jahr kann es erst so Juli oder August geerntet werden. Wenn
> man es nur zum aufwerten der Böden benutzt, wird es so im Mai oder so
> umgeflügt. Es kann also keine weitere Saat in dem drauf folgendem
> Jahr erfolgen. Insofern sehe ich nicht warum meine 10% falsch sind.
Deine 10% sind falsch, weil die Boeden sehr wohl genutzt werden. Es
kommt auf die Bewirtschaftung an, ob in dem Jahr, in dem Raps ange-
baut wird, noch eine oder zwei Ernten moeglich sind. Auf jeden Fall
kann fuer eine Pflanze, die sich ihren Bodenbedarf mit anderen teilt,
nicht die beanspruchte Anbauflaeche so gerechnet werden, als wenn
sie den Boden in der Fruchtperiode allein beansprucht. Der Flaechen-
bedarf aller Oelsaaten (darunter nicht nur Raps) liegt nicht ueber
6-7% der Ackerflaeche, und von den Oelsaaten werden nur ca. 50-60%
fuer Biodiesel verwendet. Du kannst einfach nicht rechnen.
> > Dass "Hampf" nur 10t Biomasse/ha erzeugen soll, ist abwegig, wenn
> > die Ertraege fuer Getreide und Mais zwischen 60 und 90dt/ha
> > liegen. Das ist Fruchtertrag, nicht Biomasseproduktion. Bei
> > Rueben kommt man auf 507 dt/ha.
> > http://www.destatis.de/download/d/veroe/faltblatt/landw2003.pdf
> > Seite 11.
> Jup, die 10t (trocken masse) pro ha erschienen mir einwenig suspekt
> für Hampf. Ich kann im Moment nicht mehr meine guten Links finden.
Es heisst Hanf. Laut Walter/Breckle, Vegetation und Klimazonen
(UTB), S. 191 liegt sogar der Ertrag an Biomasse (Trockenmasse)
in Trockensteppen mit 22 t Phytomasse/ha doppelt so hoch, wie Du
fuer mit Hanf bewirtschafteten Boden behauptest. Das ist absurd.
Ich suche derzeit noch nach Daten, es sieht aber so aus, dass
Hanf bei Nutzung der gesamten oberirdischen Phytomasse je ha
auf nachhaltig bewirtschafteten Boeden mind. 100dt/ha, also
eintausend Tonnen pro Hektar, liefern kann. Zum Vergleich:
Getreide (Gramineen, nur Koerner ohne Stroh und Drusch) ca.
60-90 dt/ha lt. Statistischem Bundesamt 2003).
..
> > Quatsch. Der Holzeinschlag pro Jahr (entrindetes Nutzholz) betraegt
> > lt. http://www.destatis.de/basis/d/forst/forsttab27.php
> > 50,8 Mill. Kubikmeter. Das sind schon fast 50 Mill. t. Biomasse,
> > ohne Schlagabraum, Gruenholz u.a., deren Masse fast genauso gross
> > sein duerfte.
> Äh 50.8 mill. m^3 Holz dürften ungefähr eine Trockenmasse von 25
> mill. Tonnen haben.
Du rechnest Dir gerne Sachen schoen, die Dir nicht passen.
> Dies wäre ein Brennwert von ~6.25 mill t. Öl. Das
> ganze Grünholz wie auch der Schlagabraum dürfte die Nährstoffqualität
> der Waldböden aufwerten. Sehr wahrscheinlich würde ein Verwerten
> dieser Abfälle eine Ruduktion im Baumwachstum erzweugen, also
> fraglich ob man netto mehr Biomasse dadürch erziehlt.
Unfug. Eine nachhaltige Bewirtschaftung entzieht der geernteten
Biomasse die Kohlenwasserstoffe und fuehrt Mineralien, Stickstoff
etc. an die Boeden zurueck. Kohlenwasserstoffe sind das Produkt der
Photosynthese, insofern bodenoekologisch Ueberschussprodukt.
..
> > > Naja, selbst wenn man super effizient soviel Biomasse versucht zu
> > > benutzen wie möglich, dürfte man bestenfalls nur sowas um die 20% des
> > > Weltbedarfs an Öl abdecken können. Definitiv sehr hilfreich, um das
> > > Erdöl zu strecken, aber leider nicht viel mehr.
> > Unfug. In der BRD duerfte das zutreffen, in der Welt nicht.
> Also selbst Brasilien hätte ziemliche Probleme ihren gesammten Benzin
> Bedarf mittels heimisch erzeugtem Ethanol zu ersetzen.
Aethanol ist auch nicht die einzige - und keineswegs die
effizienteste
Methode, Biomasse fuer motorische Zwecke zu nutzen.
> Die haben ein
> um Welten besseres Verhältniss von Einwohner zu Landwirtschaftlicher
> Fläche und ein erheblich besseres Klima. Die Landwirtschaft dort ist
> mit Sicherheit nicht so effektive wie in Westeuropa oder der USA,
> aber richtig schlecht sind die auch nicht.
Also wieder nur Spekulation und Phantasie.
> > > Man sollte aber auch nicht vergessen, dass Öl nur ungefähr
> > > ein drittel unseres Energiebedarfs deckt. Den Rest erledigt Kohle,
> > > Erdgas, Atom und hydro.
> > Und Wind und Solarstrom.
> Das uns war auf die Menschheit bezogen.
Dann ist es falsch.
> Wind und Solar sind statistisch unerheblich und so lange es keine
> bedeutsammen technologische Durchbrüche gibt, wird es auch so
> bleiben.
Es hat die Durchbrueche bereits gegeben. Was stagniert, sind Atom-
energie und Kernfusion. Die fressen Geld und verursachen Probleme.
> Ich heiße ja moderate subventionen für gut, was also Wind in
> wenigen Standorten ökonomisch macht, aber Solar ist wirklich
> lächerlich...
Auch hier hast Du keine Ahnung. Solarenergie steht in vielfacher
Form zur Verfuegung und ist die reichlichste Energiequelle
ueberhaupt.
PV hat bedeutende Fortschritte gemacht. Windenergie ist eine mittler-
weile sehr gut eingefuehrte Technologie und ueberwiegend politische
Gruende und der Lobbyismus der Stromkonzerne verlangsamen die
Einfuehrung der Offshore-Windenergienutzung auf breiter Basis.
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