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  • Deep_Thought

mehr als 1000 Beiträge seit 07.10.2005

Ich bin in Tokio zur Rush Hour mit den Öffis gefahren

Inziwschen erlebe ich diese Zustände oft genug auch hier in Berlin. Morgens zur Arbeit mit der U-Bahn? Es ist jedesmal ein Glücksspiel, ob ich mich in die überfüllte Sardinenbüchse noch reinquetschen kann oder nicht. Auf den nächsten Zug warten bringt auch nichts, weil der genauso voll ist. Ich könnte natürlich zwei Stunden warten, bis die Überfüllung nachläßt, aber dann käme ich auch zwei Stunden zu spät zur Arbeit - geht also nicht.

Dann die ganzen zusätzlichen Schmankerl: Nervende Musiker, stinkende Raucher/Säufer/Döneresser/whatever, brüllende Telefonierer, Bettler (obwohl die zwar nervig sind, ich sie aber auch verstehen kann), Verspätungen, unfreundliche Kontrolleure etc. pp.

Ich fahre mit der Bahn und nicht mit dem Auto, weil ich keine Umweltsau sein möchte und nicht anderthalb Tonnen Metall durch die Gegend kutschieren will, nur um etwas bequemer von A nach B zu kommen. Aber die Öffis machen es mir echt schwer, sie weiterhin zu benutzen und ein gutes Gewissen zu behalten.

Die Frage ist, was man tun könnte? Öffis nicht als privates Unternehmen führen und mehr Geld reinstecken, damit sie nicht mehr bis auf die Grundsubstanz herniedergespart und für den Profit ausgeschlachtet werden. Engere Takte der Bahnen, gerade im Berufsverkehr.

Gibt bestimmt noch viel mehr. Ich finde das Konzept der Öffis gut und richtig, aber die praktische Realisierung ist im Moment echt ätzend. Im bequemen klimatisierten Auto mit guter Musik und ohne nervende Gesellschaft wäre ich im Moment schneller und billiger am Arbeitsplatz und zurück. Mal sehen, wie lange ich das noch mitmache.

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