Vonhintensepp schrieb am 25.05.2024 09:30:
Früher hat man bei uns Fundamente aus großen Steinen gemauert, tragfähig ist das, teilweise sogar als Trockenmauerwerk. Leider bekommt man bei so großkörnigen Zuschlag in gegossenem Beton die Stahlbewehrung kaum noch sinnvoll unter und billiger wirds dadurch auch nicht, eher steigt der manuelle Arbeitsaufwand noch die Steine einzubauen. In Deutschland wird kein Bauunternehmer so etwas tun da es nicht Normgerecht ist und er für die Ausführung haftet. Ob dabei überhaupt nennenswert Zement eingespart wird halte ich für fraglich, der Zement im Beton ist ja nur dazu da die Zuschlagstoffe, also das Kies aneinander zu binden, hierfür werden verschiedene Körnungen eingesetzt um die vom Zement "zu verklebenden" Zwischenräume so klein wie möglich zu halten.
Also wenn große Steine dann als Mauerwerk, beim Beton gießen reinkippen um Platz zu sparen wird Mist.
1970 habe ich als Jugendlicher alleine in den Osterferien ein Fundament für ein Wohnhaus erstellt. Der Bauherr hatten einen 1 m tiefen Graben ausgehoben (2x20m; 2x10m). Ich habe den Graben mit Findlingen aufgefüllt und dann mit 55 Sack Zement, Kies und einer Mischmaschine den Graben gefüllt.
Im Sommer sind dann die Maurer gekommen und haben darauf das Haus gebaut (mit mir als Handlager: "Speis!, "Steine!").
Das Haus steht heute noch, ohne Risse in den Wänden.
Wahrscheinlich wäre das heute gar nicht mehr erlaubt. Aber damals auf dem Land hatte man es noch nicht mit Papierkrieg.