Re: Wenn's denn so wäre.

jc1 schrieb am 19.08.2021 23:10:

Diese sog. Eigenbemühungen im Regime des SGB II sind lediglich dazu angetan, den sogenannten "eHb" in einer perspektivlosen Dauerexistenz als Prekarier zu fixieren, der darauf bedacht ist, die erforderlichen Zettelchen mit Absagen sogenannter Stellenanbieter zu sammeln, bis er in seine Altersarmutsrente abtreten darf.

Wem soll das nützen? Meinen Sie der Steuerzahler hätte daran auch nur das geringste Interesse? Der möchte, dass möglichst viele Hartz IVler doch eine Arbeit aufnehmen, mit der sie sich selbst finanzieren können und einen eigenen Beitrag für die Sozialkassen aufbringen.

Wenn das H.IV-System wirklich was taugen würde, gäbe es diese 1-2 Mio Langzeitarbeitslosen doch gar nicht, weil jeder von denen durch intelligente Förderung die Kurve in eine selbsttragende ökonomische Existenz gekriegt hätte (also die Große Lebenslüge dieser Erfindung), vor allem, weil sich dahinter, ich vermute mal, so um 1/5 bis 1/4 Leute gelandet sind, die aufgrund ihrer Konstitution bzw. Gesundheit gar nicht für eine Erwerbsarbeit in Frage kommen, mithin also die Grundvoraussetzungen für den Bezug von SGB II-Leistungen nicht erfüllen und in den Rechtskreis SGB XII gehören.

Danke für den Hinweis, dass unser Sozialstaat zwischen den Menschen trennt, die nicht arbeiten können und denen, denen Arbeit zuzumuten ist. Ihre Vermutungen über eine bestimmte Anzahl von Menschen, die dabei falsch eingeordnet wurden, entbehren jeglicher Grundlage. Um Fehlentscheidungen diesbezüglich zu korrigieren, gibt es Entscheidungsinstanzen in den Ämtern, sowie den Rechtsweg.

Von der Frage mal ganz abgesehen, wieso es Industrie, Handwerk, Gewerbe und die Arbeitslosenzerwaltung nicht hinbekommen, das ständige Gejaule der Ersteren wegen "Fachkräftemangel" dauerhaft zu stopfen, indem sie diese Langzeitarbeitslosen selber passend qualifizieren lassen.

Von der Frage mal ganz abzusehen, wieso es Langzeitarbeitslose nicht hinkriegen sich ausreichend zu qualifizieren um sich als Fachkraft dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen.
Es wäre ja wünschenswert, wenn es gelänge Langzeitarbeitslose zu Fachkräften auszubilden. Allerdings ist der größte Teil dieser armen Menschen aus allen möglichen Gründen nicht, oder nicht mehr dazu in der Lage.