qwerty1ß schrieb am 29.01.2022 14:40:
Das große Problem am BGE ist, dass es in Konkurrenz zu anderen Staaten finanziert wird und somit - marxistisch gesprochen - der Mehrwert nur bedingt "bedingungslos" verteilt werden kann, da andere Staaten i.d. Konkurrenz gemäß der Produktivität verlieren werden.
So darf es nicht verwundern, dass auch gerade aus dem Blickwinkel der Neoklassik oder liberal-wirtschaftlicher "Freidenker" diese Idee des BGE als für positiv empfunden wird.
In der Praxis würde dann aus dem o.g. Problem folgendes passieren: Die Verteilung des (erwirtschafteten) Geldes würde darauf hinauslaufen, dass es für die Menschen gerade so zum Überleben langen dürfte und in den Staaten, die der Konkurrenz nicht gewachsen sind, es zu entsprechenden "Anpassungen" kommen würde.
Das BGE selbst ist somit keine Lösung.
Ich stimme dir weitgehend zu, finde aber, dass du einen wichtigen Aspekt unberücksichtigt lässt.
Wie wird sich ein BGE wohl auf die Produktivität und die Infrastruktur eines Industriestaates auswirken, der ein solches BGE zahlt?
Bist du sicher, dass dann überhaupt noch genügend "Mehrwert" erwirtschaftet wird, der "verteilt" werden kann?
Ich bezweifle, dass Jobs in der Industrie oder im produzierenden Gewerbe so attraktiv sind, dass man sie auch dann noch ausübt, wenn man BGE erhält. Für sehr, sehr viele dieser Jobs dürfte es dann sehr plötzlich keine Arbeitskräfte mehr geben. Oder ist jemand hier, der so passioniert im Walzwerk oder in der Aluminiumhütte oder im Straßen- und Tiefbau arbeitet, dass er dies TROTZ des BGE auch weiterhin tun würde?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.01.2022 00:21).