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  • dazk

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Nohab schrieb am 10. August 2007 12:51

> sind der Grund für schlechten Service, mangelhafte Sicherheit und
> atemberaubende Unpünktlichkeit. Ich kann mich noch gut an einen alten
> Fernsehbericht erinnern, dort hatte ein Team des Süddeutschen
> Rundfunks 1965 am Stuttgarter Hauptbahnhof mal geprüft, wieviele Züge
> ...
> keiner erzählen, daß das Rollmaterial damals soviel besser war als
> heute. Wenn heute mal Züge pünktlich fahren, muß man sich das schon
> rot im Kalender anstreichen.

Hmm 1965 also. Gut, wie viele Züge fuhren da genau? Damals war die
Hohenzollernbrücke in Köln sicher nicht ansatzweise so ein Nadelöhr,
wie sie es heute ist. Es liegt nicht nur am Rollmaterial, genau wie
es nicht nur am Schienennetz oder einer Privatisierung liegt. Unter
Garantie war damals nur ein Bruchteil dessen auf den Schienen los,
wie heute. Die Züge fahren immer schneller und es werden auf den
Hauptstrecken auch immer mehr. Dafür sorgt die zunehmende
Technisierung vor allem auf neuen Strecken. Einen derartig dichten
Fahrplan hätte man 1965 vermutlich nicht mal berechnen können. Hier
liegt aber auch das Hauptproblem. Sobald auf einer der kritischen
Strecken mal etwas klemmt, dann steht alles. Es sind halt immer noch
Schienen. Fällt mal ein Stellwerk aus, sieht das ganze noch schlimmer
aus.

Das hat aber nicht mehr mit privatisierung zu tun, als dass die Bahn
versucht, das anzubieten, was die Kunden haben wollen. Damit ist sie
nicht so schnell, wie man es sich wünschen würde, allerdings wollen
die meisten Reisenden mehr Verbindungen und schnellere Züge. Die
Konsequenz ist klar. Das Streckennetz zu erweitern ist allerdings
auch nicht so einfach. Man schaue sich nur mal die juristischen
Scharmützel im Vorfeld des Trassenbaus zwischen Köln und Frankfurt
an. Das halbe Siebengebirge ging regelmässig auf die Straße, weil sie
gegen die neue Trasse waren, Grundstücke mussten freigeklagt werden
etc. pp.

Alles in allem ist der Fernverkehr der Bahn aber deutlich besser als
sein Ruf. Der Regionalverkehr ist hingegen oft eine Katastrophe. Man
macht es sich aber deutlich zu einfach, sämtliche Probleme der Bahn
auf die Privatisierung zu schieben. 

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