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Avatar von jc1
  • jc1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2012

Och nö, das würde die Politik, ...

Laury schrieb am 03.09.2024 14:56:

Die Bahn hat aber einen großen Vorteil: Man kann damit steuern, wohin und wann die Leute fahren können. Nichts stört den Linken mehr, als wenn jeder machen kann, was er will. Denn der Linke weiß, was für jeden das Beste ist, darum ist es ihm ein Dorn im Auge, wenn sich jeder einfach so ins Auto setzen kann und z.B. nach Paris oder Wladiwostok fährt. Schön kollektiv geregelt in einer Bahn, da kann man dann bestimmen, ob es jetzt mal gut ist mit Paris oder...

Das hatte seinerzeit Honecker & Co recht schnell erkannt und die Weiterentwicklung des Trabbis eingefroren. Aber auch der West-Linke war immer autofeindlich, egal, ob die Arbeiterschaft sich dafür begeistert und auch egal, ob er selbst immer eines gefahren hat. Jetzt, seitdem man auf den CO2-Zug aufgesprungen ist, gibt es einen neuen Hebel gegen das verhasste Automobil. Wobei, wohlgemerkt, nicht das Auto selbst das Problem ist, sondern der Bürger, der damit herumfahren kann, wo er will.

...wenn sie es denn wollte, schon in den Griff bekommen. Die Wunderformel lautet: Keine Straßen => kein Herumgeferzel mit Blechkisten. Die demzufolge dem damit unnötigen Straßenunterhalt entziehbaren Mittel könnten in die Wiederinbetriebnahme stillgelegter und den Ausbau bestehender Gleistrassen gesteckt werden und das sollte sinnvollerweise orchestriert werden. Heißt: Straße ab dann rückbauen (bzw. verfallen lassen: Nutzung auf eigene Gefahr bis...), wenn Schiene funktioniert.
Na gut, sagt der Gutbetuchte, dann kachel ich eben mit dem all-Terrain-Geländeporsche durchs Geläuf. Das läßt sich durch kleine Änderungen in der StVZO in ein für den Fiskus einträgliches und hoch versicherungspflichtiges Freizeitvergnügen umwandeln, nicht mehr beneidet als die Privatfliegerei der Bessersituierten. Ein bißchen Mißgunst ist immer.
Ernster zu nehmen wäre wirklich die Versorgung der ländlichen Gebiete ohne Gleisanschluß. Da könnte man sich auf die Umschulung der Camionneurs zu Pferdegespannführern besinnen, beispielsweise. Schön im Gleichtakt mit dem Umbau der Blechkistenfabrikation zu Wagnereibetrieben. Das rohstoff- (insbes. öl-)arme Deutschland hätte dann auch den Kollateralnutzen der Agrikultur, die den Betriebsstoff für die "Hafermotoren" herstellt. Win-win-win...
Jetzt zum Ernst des Alltags. Wer sich schon mal -beispielsweise- mit der Frage befaßt hat, wie ohne Auto zum Teufel der Zentnersack mit Blumenerde vom an der Industrieperipherie der Kommune angesiedelten Baumarkt auf das am diametral gegenüberliegende Friedhofsgelände und dort aufs Verwandtengrab zu karren sei, ohne daß für Taxi oder sonstige Spediteure und hilfreiche Handlanger noch mal 30 € abzudrücken seien - weil: a) Buslinien kaum in diese Industriebrachen führen, und wenn, dann höchstens um 6h45 Uhr und 19h als Berufsverkehr und b) man mit dem Geraffel dann nicht in den Bus hineinkommt, weil entweder laut 30bändigen Manual der Beförderungsbestimmungen die Mitnahme von Sperrgut nicht vorgesehen oder der Stellplatz für Kinderwagen freizuhalten ist, der weiß, woran's prinzipiell und fundamental mangelt (Abgesehen davon, daß zu vorgenannten Verkehrszeiten der Friedhof sowieso noch oder wieder geschlossen ist). Auf jeden Fall ist hier der Eigen-Blechkistennutzungsberechtigte klar im Vorteil gegenüber dem Lastenradentleiher. Was nützt da also ein Gratis-Bus-Angebot? Die bisherigen Lösungsansätze der abseits der Metropolregionen gelegenen Kommunen bestehen in sog. Rufbusangeboten, also eine Art kommunaler Linientaxidienst oder Mitnahmebänkchen am Dorfesrand, wo sich Pkw-Inhaber und diesen mitnutzen Wollende ein Stelldichein geben können (es sei denn, der PKW-Inhaber hat einen Haftpflichttarif, der derlei untersagt, dessen er im Fallesfalle verlustig ginge).
Alles nicht so richtig adäquat und noch zuviel Haken und Ösen. Eine one-size-fits-all-Lösung für den ÖP(N)V sehe ich nicht.

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