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  • notting

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2004

"z. B. weniger Parkplätze und mehr verkehrsberuhigte Zonen."

Ich sage es immer wieder: Man muss den ÖP(N)V ausbauen, insb. z. B. Querverbindungen schaffen, um nicht um jede Uhrzeit genau die selben unsinnigen Umwege fahren zu müssen (z. B. um von einer Nebenstrecke kommenden auf einer Hauptstrecke weiterzufahren bzw. zurück), wodurch der ÖP(N)V aus Sicht der Passagiere auch schneller wird. Ob er dann noch umweltfreundlich ist, ist aber eine andere Frage.

Aber: Risikogruppen waren doch so ein großes Thema während Corona. Man hat schon Jahre vorher für gewisse Risikogruppen sogar https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/parkerleichterung/ eingeführt. Sowas aufgrund eines Anfalls verwenden zu müssen ist sehr stigmatisierend. "Dank" Kettenzeitverträgen kann das die Leute leicht den Job kosten. Hab vor nicht mal 10 Jahren >1,5 Jahre suchen müssen. Ein Behindertenparkausweis wäre IMHO insofern besser, als dass dessen Nutzung nicht implizit an mind. einer Stelle zeitl. auf wenige Stunden begrenzt ist (nur wenn das Schild es sagt). Und andererseits sieht das eher so aus, als würde man jmd. mit so einem Ausweis herumfahren. Solche Anfälle können länger dauern. Außerdem werden offenbar die Nutzungsmöglichkeiten der Parkerleichterung von den Städten immer weiter eingeschränkt.
ÖP(N)V-Nutzung durch die angesprochene Untergruppe von Risikopatienten wäre auch stigmatisierend durch die Maske. Bzw. sie müssen oft auch sehr regelm. trinken, damit sie mit ihrer Grunderkrankung nicht noch mehr Probleme bekommen. Dann kriegen sie halt alles für sie gefährliche Zeug ab, was andere in das Fahrzeug genießt haben.
Deswegen ist es besser, wenn ggf. bei einem Anfall schnell zu einem Klo fahren können bzw. sie beim Auto fahren nicht abgezockt werden bzw. auch abseits von Anfällen wie z. B. bei Facharzt-Besuchen stigmatisierungsfrei parken können. Aber genau dagegen wird gearbeitet :-(

Außerdem: Die Hausärztin von meiner Oma ist auch irgendwann die die Fußgängerzone umgezogen. Meine Oma konnte aber irgendwann kaum noch laufen. Die wengisten machen Hausbesuche. Einen Behindertenparkausweis hat sie trotz aller Versuche nie bekommen, auch als sie zusätzl. sehr dement war. Meine Mutter hatte die OP bzgl. ihrer Gehprobleme wg. der Oma sehr weit nach hinten rausgeschoben, also Rollstuhl aus dem Auto holen wäre eine Qual für sie.
Einen Umzug hätte meine Oma nicht akzeptiert.
Gleichzeitig musste sie noch etwas Geld dazuverdienen. Tagesmutter lies sich am besten mit der Pflege der Oma vereinbaren.
D.h. aber auch, dass sie es sich nicht leisten kann, unterwegs viel Zeit zu verlieren, wenn die Oma daheim herumhockt. Oft hatte sie auch mehrere Kinder auf die sie gleichzeitig aufpassen muss, auch kleinere und solche die große Musikinstrumente dabei haben gleichzeitig daheim -> Lastenrad ist da in mehrfacher Sicht quatsch, geht nur Auto.
Meine Oma war auch auf eine Art dement, mit der man nicht mit ihr im ÖPNV unterwegs sein will (zumal der hier total scheiße ist). Wenn ihr was nicht passt, wurde sie sehr laut. Und sie muss sehr oft auf's Klo, weil sie nie weiß, ob es nur Luft ist oder nicht. Mit Windel riecht's trotzedem übel.
Immer mehr Dinge können wir nicht mehr in der Stadt machen, weil brauchbare Geschäfte insb. in der Fußgängerzone aussterben und nur noch Döner, 1EUR-, Handy-, Nagelshops etc. nachkommen. Auch das Krankenhaus wird hier sehr absehbar geschlossen.
Aber selbst hier im Krankenhaus ist es normal, dass die demente Oma die dauernd auf's Klo muss 4h vom Krankenhaus unbetreut auf den KTW warten muss. Da und auch bzgl. Fachärzten die es bei uns in der Stadt (Hochschulstadt!) immer weniger gibt, muss man eben auch mit dem Auto hinfahren, wo dann die immer stärkeren Verkehrsbeschränkungen immer mehr Zeit kosten.
Sprich auch z. B. pflegenden Angehörigen werden immer mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen. Ähnl. beim Einkauf insb. von Getränkekisten, weil die beim Getränkehändler gekauft werden müssen, weil die Oma die kleineren Bierflaschen will, die's im Supermarkt nicht gibt und sie so wenig Bier trinkt, dass man sonst zuviel für sie wegkippen muss.

notting

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